Bayerns Topstars konnten gestern nicht trainieren, sollen gegen den HSV aber spielen

Hamburg. Gegen die besten fünf Teams der Bundesliga hat der HSV bisher noch keinen Punkt geholt. Das soll nach dem Spiel gegen die Bayern am Sonnabend (18.30 Uhr) anders sein. Wie der Rekordmeister zu schlagen ist, hat Mönchengladbach am ersten Rückrundenspieltag bewiesen: Mit 3:1 siegte die Borussia aus einer sehr defensiven Grundhaltung heraus, gepaart mit perfektem Konterspiel. Nicht gerade das, wofür der HSV in dieser Saison berühmt wurde. So ist sich auch Ex-Münchner Marcell Jansen nicht sicher, ob eine solche taktische Maßnahme zum Erfolg führen würde. "Ich glaube nicht, dass wir Gladbach einfach kopieren können. Wir stehen in der Regel höher, da unser Trainer uns ja selbst agieren lassen möchte. Vielmehr kommt es darauf an, dass wir Leute wie Arjen Robben nicht in Eins-gegen-eins-Situationen kommen lassen. Jeder weiß, dass er gerne nach innen zieht. In diesen Momenten muss einer unserer defensiven Mittelfeldspieler da sein und ihm diesen Raum zustellen."

Ähnliches gilt für Franck Ribéry, der für seinen vermeintlichen Kontrahenten Dennis Diekmeier der Topspieler der Bundesliga ist. "Wir müssen ihn doppeln", sagt der Rechtsverteidiger, wohlwissend, dass ihm und seinen Kollegen dieses Vorhaben beim 0:5 im Hinspiel nicht annähernd gelang. "Es war wirklich unangenehm, so vorgeführt zu werden", erinnert sich Diekmeier nur ungern. Er steht wohl vor der schwierigsten Aufgabe: Einerseits überzeugte der 22-Jährige gegen Hertha mit seinen Vorstößen und Torvorbereitungen und wurde dafür in den höchsten Tönen gelobt. Andererseits birgt ein allzu offensives Vorpreschen die Gefahr, ins offene Messer zu laufen. Diekmeiers Lösung ist denkbar simpel: "Ich darf den Ball im Vorwärtsgang einfach nicht verlieren."

Vielleicht machen sich die beiden HSV-Profis auch unnötig Gedanken: Ribéry klagte gestern über leichte Rückenbeschwerden und bestritt angesichts tiefer Temperaturen sein Programm individuell. Auch Robben fehlte beim Bayern-Training, da seine Ehefrau Bernadien, die in Kürze das dritte gemeinsame Kind erwartet, kurzfristig in die Klinik musste. Beide sollen gegen den HSV zwar spielen können - aber bei "Robbery" weiß man nie.