Ex-Nationalspieler Aleksander Polaczek hält sich nun bei den Hamburg Freezers fit und darf auf einen Kontrakt in Hamburg hoffen.

Hamburg. Es sollten die erholsamsten Wochen des Jahres für Aleksander Polaczek werden. In Los Angeles ließ der ehemalige Eishockey-Nationalspieler die Seele baumeln und wollte neue Kraft für die kommende Saison mit den finanziell stark angeschlagenen Frankfurt Lions sammeln. Umso geschockter reagierte der Stürmer, als er durch Zufall im Internet erfuhr, dass sein Verein insolvent war und mit sofortiger Wirkung die Lizenz für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) verloren hatte. Polaczek war praktisch über Nacht arbeitslos geworden. Auch seine Wohnsituation war unklar, schließlich wartete seine Vermieterin nach der Pleite der Lions, die die Spielerwohnungen bezahlten, auf Geld. Neben der Suche nach einem neuen Job gab es also massig Papierkram zu erledigen, vor allem auch, um an noch ausstehende Gehaltszahlungen zu kommen.

"Es ist kompliziert. Alles ging so schnell. Ich hatte schließlich noch einen Vertrag bis 2011, der plötzlich hinfällig war. Es hieß immer, dass es in Frankfurt weitergeht. Umso glücklicher bin ich, dass ich die Möglichkeit habe, bei den Freezers ein Probetraining absolvieren zu können", sagt Polaczek.

Offiziell darf sich der WM-Teilnehmer von 2007 bei den "Eisschränken" fit halten, während er sich nach einem neuen Verein umschaut. In den ersten Trainingseinheiten machte der laufstarke Offensivspieler einen guten Eindruck. Nach Abendblatt-Informationen kann der 29-Jährige durchaus auf einen Verbleib bei den Freezers hoffen. Zwar stehen bereits 13 Stürmer für die kommende Spielzeit unter Vertrag - dennoch lautet der interne Tenor: Wenn ein Spieler mit der Qualität eines Polaczeks auf dem Markt ist, muss man handeln.

"Aleksander ist ein guter Typ. Er ist schnell, geht gerne in Zweikämpfe und kann sehr gut in Unterzahl spielen. Aber es ist noch zu früh, um eine Entscheidung zu fällen. Zumal wir auch in unseren Planungen weit fortgeschritten sind. Es ist auch eine Frage des Budgets", sagt Trainer Stéphane Richer, der Polaczek in den kommenden zwei Wochen genau beobachten wird. Für den in Polen geborenen Stürmer wäre ein Verbleib in Hamburg der Optimalfall. "Am Geld würde es ganz sicher nicht scheitern. Ich weiß, dass ich Abstriche machen muss. Die Freezers wären eine tolle Adresse für mich, aber mal schauen, wie die kommenden zwei Wochen für mich so laufen."

Dann endet vorerst sein Probetraining. Am Wochenende steigen die ersten Testspiele der Freezers in Schweden. Gegen die Malmö Redhawks und Rögle BK wird Richer wohl auf die Dienste des Stürmers verzichten. Er will sich erst einmal einen Eindruck über die jungen deutschen Profis verschaffen, ehe er eine Verpflichtung Polaczeks in Erwägung zieht.