So planen Julia Ebelt und Sergej Orechkov ihre Karriere - U 18-Story

Hamburg. Schwimmen oder Tanzen? Diese Entscheidung fiel Julia Ebelt (15) eigentlich ganz leicht. "Ich hatte Rückenprobleme und sollte mit einer der beiden Sportarten anfangen. Aber auf den ständigen Chlorgeruch hatte ich überhaupt keine Lust", begründet die Hamburgerin, die für den 1. SC Norderstedt startet, ihre Entscheidung, die sie vor acht Jahren zu Gunsten des Tanzsports fällte. Aus dem "notwendigen Übel" wurde schnell eine Leidenschaft. "Die Bewegungen, die Musik und die ganze Atmosphäre machen mir einfach Spaß", sagt sie mit leuchtenden Augen.

Erst seit einem Jahr hat Julia ihren Tanzpartner Sergej Orechkov an ihrer Seite. "Unsere Eltern haben uns zusammen gebracht. Wir kannten uns vorher eigentlich gar nicht", erzählt Julia. Schon jetzt zeigt sich das Talent und die Klasse des Paares. Bei den norddeutschen Junioren-Meisterschaften in Pinneberg schaffte das Duo auf Anhieb Platz drei über Zehn Tänze und damit die Qualifikation für die nationalen Meisterschaften in Elmshorn. Dort landete das Paar auf Rang zehn. "Ich war schrecklich aufgeregt und hab immer versucht, mich irgendwie zu beruhigen. Sergej ist da viel cooler als ich", sagt Julia. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Hobbyfußballer tatsächlich nicht: "Ich möchte gerne einmal ins DM-Finale", sagt Sergej zielstrebig.

Dass man beim täglichen Training stets auf Tuchfühlung geht, ist für die beiden übrigens kein Problem. "Wir sind aber nur beim Tanzen ein Paar", sagt die Achtklässlerin des Osterbek-Gymnasiums in Barmbek schmunzelnd. Gemeinsamkeiten gibts dennoch eine ganze Menge. Geboren sind Beide in Russland. Julia stammt aus Rostov am Don, Sergej wuchs in Sankt Petersburg auf. Beide leben seit acht Jahren in Deutschalnd. Sergej war bis vor drei Jahren noch für den Tanzclub Schwarz-Silber Halle aktiv. "Mein Vater hat bei der Lufthansa eine Stelle bekommen, deshalb sind wir nach Hamburg gezogen", erzählt er.

Für die Tanzsportkarriere trainieren Sergej und Julia fast täglich. Kai Eggers und Dimitrij Mikulich sind für die Lateinamerikanischen Rhythmen zuständig, Jugend-Bundestrainer Asis Khadjeh-Nouri bringt dem Duo die Standardtänze bei. "Gestritten haben wir uns eigentlich noch nie. Und wenn, hat sowieso der Trainer das letzte Wort. Vor Asis Khadjeh-Nouri habe ich großen Respekt", sagt Sergej.