Hip-Hop: Beim Deutschland Cup in der Sporthalle Hamburg begeisterten 2400 junge Tänzer die Fans

Hamburg. Ob Lil'Kim, Eminem und Jay-Z, P. Diddy, R. Kelly oder Snoop Doggy Dog - die musikalischen Größen des internationalen Hip-Hop gaben sich in der Alsterdorfer Sporthalle die Ehre. Der Lärm wurde nur übertönt von kreischenden Mädchen, schreienden Jungs und einem begeistert applaudierenden Publikum.

Die frenetischen Anfeuerungsrufe galten dabei keineswegs den amerikanischen Superstars selbst, die waren zwar unüberhörbar, aber eben "nur" akustisch in Form von CDs und drehenden Platten präsent. Nein, sie galten natürlich den 2400 jungen Hip-Hop-Tänzern. Anlaß war der vom Hamburger Tanz-Zentrum "Dance Corner" organisierte "Hip-Hop Deutschland Cup".

"Eine fantastische Show. Ich bin sprachlos", meinte die 70jährige Magrit Rosier, die besonders Tochter Nicole (37) und Enkelin Janine (20) beklatschte. Vor allem die jugendlichen Bewegungstalente brachten die Fans zum Rasen. Der Hip-Hop-Nachwuchs ließ mit Breakdance-Einlagen, gekonnten Moves und einer perfekt abgestimmten Choreografie keinen Wunsch offen. Selbst die beiden jüngsten Teilnehmerinnen, Kira und Jana (beide sechs) aus Poppenbüttel und Norderstedt, zeigten zahlreiche Bewegungen, die man sonst nur aus MTV- und VIVA-Videos kennt. Am Ende reichte es für die Minis (1,17 und 1,10 Meter) zu einem elftem Platz in der jüngsten Alterskategorie (bis elf Jahre), was mit einem großen Glas Kindersekt gefeiert wurde.

"Das ist einfach meine Musik. Ich mag es, beim Tanzen einen auf cool zu machen", erklärte Saskia (11) aus Bergstedt ihre Begeisterung für diesen Musikstil. Die Norddeutsche Meisterin und Zehntplazierte bei den diesjährigen Hip-Hop-Weltmeisterschaften in Bremen ging im Small-Team (sechs Tänzer), im Duo mit Partner Konstantin (13) und im Solo-Wettbewerb an den Start.

Die Elfjährige läßt dabei überhaupt keinen Zweifel aufkommen, daß hinter dem "Gehopse und Gezappel" ein hartes Training steckt. Viermal die Woche muß Mama Claudia, die auch ihre Kostüme entwirft und näht, Saskia ins Tanz-Zentrum nach Hummelsbüttel bringen: "Aber das Training stört nicht, im Gegenteil. Tanzen ist mein Leben." Und der Aufwand lohnt: "Einmal bin ich sogar schon mit Janet Biedermann bei der ZDF-Show ,Ein Herz für Kinder' aufgetreten." Da war es schon eine Überraschung, daß Saskia jetzt in Hamburg nur einen 19. Platz im Solo ertanzte. "Vorher habe ich immer ein bißchen Lampenfieber, aber auf der Bühne bin ich dann sehr locker", meint die enttäuschte Sportlerin nach ihrem Auftritt.

Ihre Teamkolleginnen Nadja und Beret ließen sich dagegen keine Nervosität anmerken. Unter den mehr als 60 Teilnehmerpaaren sicherten sich die beiden am Ende einen guten 15. Platz. Das Duo lernt wie Saskia seine Schritte von Tanzlehrerin Dania. Besonders gerne tanzen die zwölfjährigen Mädchen aus Poppenbüttel zu der Musik von Soul-Star Usher. "Er singt gut, er tanzt gut, und er sieht auch noch gut aus."