Turnen: Was Anna-Lena und Katharina als Hamburger Vertreterinnen beim Deutschen Turnfest erlebten.

Hamburg. Lachen ist gesund. Sagt man zumindest. Wenn es wirklich stimmt, dann sind Anna-Lena Gottschling und Katharina Schmidt zwei durch und durch gesunde Mädchen. Kaum eine Sekunde vergeht, in der nicht gekichert, gegackert oder geprustet wird, wenn die beiden Zeit miteinander verbringen.

"Wir haben eben eine Menge Spaß zusammen", sagt Katharina (15) und fängt sofort wieder an zu lachen. Spaß hatten die beiden Freundinnen auch beim Deutschen Turnfest Mitte Mai in Berlin. Als einzige Hamburger Jugendliche waren die zwei Turnerinnen der HT 16 für die deutschen Meisterschaften vom 15. bis 20. Mai qualifiziert.

Für Anna-Lena (12) waren es sogar die ersten deutschen Meisterschaften überhaupt. "Letztes Jahr hatte ich einen gebrochenen Fuß und konnte leider nicht teilnehmen", erinnert sie sich. Die Auszeit vom Turnen fiel dem Energiebündel nicht einfach, aber Lachen ist ja bekanntlich die beste Medizin. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Schülerin vom Friedrich-Gymnasium schon nach zweieinhalb Monaten wieder auf der Matte in der Turnhalle stand?

Kein Wunder, daß für die Sechstkläßlerin die deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin ein ganz besonderes Erlebnis waren: "Anfangs hatte ich ein bißchen Angst, weil alles sehr ungewohnt war, aber dann hat es trotzdem großen Spaß gemacht."

Mit dem siebten Platz konnte Anna-Lena sehr zufrieden sein. Etwas enttäuscht dagegen war Katharina, die nur einen 19. Platz in der Meisterklasse erreichte. "Trotzdem war es ein insgesamt schönes Erlebnis", sagt Katharina, die beim Training nur "die kleine Katja" genannt wird. "Dabei bin ich doch gar nicht so klein", lacht die 1,66 Meter große Sportlerin über ihren Spitznamen - und hat die Meisterschaftspleite schon wieder vergessen. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht.

Viermal die Woche trainieren die kleine Katja und Anna-Lena im Sport-Zentrum Angerstraße am Steinhauerdamm. Da bleibt kaum Zeit für andere Hobbys. Für Katharina kein Problem: "Turnen bringt sowieso am meisten Spaß."

Von anderen Sportarten hält die Realschülerin aus Harburg nicht viel: "Beim Tennis oder Fußball muß man den Ball immer hin und her schießen, das ist doch langweilig." Lieber springen die Nachwuchsathletinnen übers Pferd, balancieren auf dem Schwebebalken, turnen am Barren oder tänzeln über die Matten.

Trainer Alex Panau (38) ist begeistert von seinen Lachkanonen: "Man merkt, daß die beiden mit Spaß dabei sind. Aber sie sind auch sehr ehrgeizig, wenn es darauf ankommt." Der gebürtige Russe weiß, wovon er spricht. Schon seit zehn Jahren ist er Trainer bei der HT 16 und hat unter anderem die Hamburger Olympiateilnehmerin Yvonne Musik (19) trainiert. "Ob es die Mädels auch so weit bringen, kann ich aber wirklich noch nicht sagen."

Braucht er auch gar nicht, denn wenn es sportlich doch nicht reichen sollte, haben Katharina und Anna-Lena schon sehr genaue Vorstellungen von dem, was sie später erreichen wollen: "Ich werde Psychologin", weiß die 15jährige Katharina schon heute. Und Anna-Lena? "Lehrerin oder Anwältin. Hauptsache erfolgreich." Aber auch im Turnen wollen die beiden noch ein paar Erfolge feiern. Denn nur der, der zuletzt lacht, lacht bekanntlich auch am besten.