Mehr als die Hälfte der Pflanzen in Europa ist nach Einschätzung eines internationalen Forscherteams durch den Klimawandel in ihrem jetzigen Bestand gefährdet. Selbst bei strengsten Maßnahmen gegen eine Zunahme der Treibhausgase hätte die Erderwärmung "schwerwiegende Auswirkungen", sagte Sandra Lavorel vom Forschungsinstitut für alpine Ökologie in Grenoble. Das Forscherteam präsentiert die Studie in den Berichten der US-Akademie der Wissenschaften.

Besonders betroffen sei die Bergwelt Europas, wo - je nach den Szenarien mit einem angenommenen Anstieg der Temperaturen zwischen 1,8 und 3,6 Grad Celsius - bis 2080 bis zu 42 Prozent der Pflanzenarten verschwinden könnten. Die Forscher sagen der europäischen Naturlandschaft tiefgreifende Veränderungen voraus. "Im Norden Europas wird man viele Pflanzenarten aus den gemäßigten Klimazonen finden, während die Mittelmeer-Flora sich nach Zentraleuropa ausdehnen wird", heißt es in der Studie.

Das Forscherteam unter Leitung des Franzosen Wilfried Thuiller vom Südafrikanischen Institut für Biodiversität in Kapstadt hat die Verteilung von 1350 europäischen Pflanzen in sieben verschiedenen Klimaszenarien berechnet.