Kein guter Tag für Verschwörungstheoretiker: Nasa zeigt Bilder von Spuren, die US-Astronauten auf dem Trabanten hinterlassen haben.

Hamburg. "Houston, hier ist der Stützpunkt Meer der Ruhe. Der Adler ist gelandet." Mit diesen Worten meldet sich Neil Armstrong am 20. Juli 1969 vom Mond. Am Morgen des 21. Juli klettert er aus der Landefähre und betritt als erster Mensch die Oberfläche des Erdtrabanten ; wenige Minuten später folgt sein Kollege Buzz Aldrin. Gebannt verfolgen weitweit 500 Millionen Menschen die Aktion vor ihren Fernsehern.

Doch ist das, was sie sehen, echt? Oder handelt es sich um eine Inszenierung, eine spektakuläre Hollywood-Produktion? Noch heute bezweifeln Verschwörungstheoretiker, dass die erste Landung im Rahmen der Apollo-11-Misson je stattfand, ebenso wie die fünf folgenden Apollo-Missionen, in deren Verlauf bis Ende 1972 zehn weitere Astronauten den Mond betraten. Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, erzählte dem Abendblatt im April, dass auch er noch heute immer auch gefragt werde, ob die Amerikaner tatsächlich auf dem Mond waren. "Zu antworten, dass sie es waren, bin ich aber leid."

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Vielleicht geben die Skeptiker nun Ruhe. 42 Jahre nach der ersten Landung hat die US-Weltraumagentur Nasa die bislang schärfsten Bilder von den Spuren veröffentlicht, welche die Astronauten auf dem Mond hinterlassen haben. Die Aufnahmen entstanden vor zwei Wochen und zeigen die Landeplätze der Missionen Apollo 12, 14 und 17. Die schärfsten Aufnahmen gibt es vom Landeplatz von Apollo 17, der letzten Mondmission von 1972. Darauf zu sehen sind die Positionen der ALSEP-Messstation, des zurückgelassenen Landemoduls "Challenger", des Mondfahrzeugs, die Linien, die es hinterlassen hat und die Fußspuren der Astronauten .

"Was wir sehen, ist ein Weg", sagte Mark Robinson von der Universität von Arizona, der Chefwissenschaftler der Sonde. "Das ist total beeindruckend." Zwar setze sich Staub auf den Spuren ab, dennoch werde es zehn bis 100 Millionen Jahre dauern, bis diese vollkommen bedeckt seien, sagte Robinson.

Die bisher schärfsten Bilder der Mondoberfläche wurden möglich, weil die Nasa die Flughöhe der Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) von normalerweise 50 Kilometer durch einen Trick streckenweise auf nur noch 21 Kilometer absenkte. "Ohne die durchschnittliche Flughöhe herabzusetzen, haben wir den Orbit der Sonde elliptischer gemacht, sodass der niedrigste Teil dieser Ellipse auf der von der Sonne beschienenen Seite des Mondes liegt", sagte Projektleiter John Keller vom Goddard Space Flight Center der Nasa. "Das brachte die Sonde in eine perfekte Position, um die neuen Aufnahmen der Oberfläche zu erstellen."

Der Kommandant von Apollo 17, Eugene Cernan, schrieb der Nachrichtenagentur AP in einer E-Mail, durch die Fotos habe er die Chance, die Tage von damals noch einmal zu erleben, "dieses Mal aber mit einem Hauch Nostalgie und Enttäuschung". Enttäuscht sei er deshalb, weil er es wohl nicht noch einmal erleben werde, dass Menschen wieder auf den Mond fliegen. Damit spielte er wohl darauf an, dass die USA kein Programm mehr verfolgen, dass erneut Menschen auf den Mond bringen könnte. Stattdessen konzentrieren sie sich darauf, die Mondoberfläche mit Sonden zu erkunden. Heute soll eine Delta-II-Rakete die zwei neuesten Maschinen ins All befördern. Bei der Grail genannten Mission wollen Nasa-Forscher das Schwerefeld des Mondes noch präziser vermessen, um auf seinen inneren Aufbau schließen zu können. Davon erhoffen sie sich neue Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung des Mondes.