Suppen sind kalorienarm und wärmen. Ein ideales Essen zwischen den Einkäufen.

"Suppe ist das ideale Fastfood", meint Brise Wegener-Lenzy, Geschäftsführerin von Soupcity. Das sieht auch Robin Schwidersky von Mr. Delicious so: "Suppen können im Thermobehälter mit ins Büro genommen werden, liegen nicht schwer im Magen und sind kalorienarm."

Der Wintertrend geht klar zur Suppe. Vor drei Jahren wurde die Firma Soupcity gegründet. Soup & Friends am Valentinskamp, dicht beim Gänsemarkt, hat Filialen im Chilehaus, am Mühlenkamp und seit November 2002 auch in Kiel im Sophienhof.

"Wir sind sehr zufrieden", sagt Geschäftsführer Jürgen Wasserthal, "und wir suchen weitere Franchise-Nehmer." Auch er glaubt, dass Suppe als leichte Mahlzeit vor allem Büroarbeiter anspricht, die sich am Nachmittag ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit erhalten wollen. Zu Weihnachten will Soup & Friends seinen Kunden wieder etwas Spezielles bieten. "Unser Weihnachtsangebot ist traditionell Hummercremesuppe und Wildsuppe mit Hasenfilet", sagt Wasserthal.

Dass Suppen in der kalten Jahreszeit tatsächlich ein "totaler Trend" sind, betont auch Robin Schwidersky. "Ursprünglich hatten wir keine Suppen im Angebot", sagt er. Im Sommer sei das kein Problem gewesen, da verkaufte Mr. Delicious ausschließlich Bagel, Salate, Pasta und Ciabatta und andere Snacks. Im Herbst hätten die Kunden aber immer häufiger gefragt, ob nicht auch etwas Warmes im Angebot sei. Daher habe man sich zu einer Kooperation mit dem im Schanzenviertel ansässigen Suppenbistro "Souperia" entschlossen. "Zurzeit verkaufen wir von den Suppen ebenso viele Portionen wie von allen anderen Produkten zusammen", sagt Robin Schwidersky. 80 Portionen seien es pro Tag, darunter so Ungewöhnliches wie Afrikanische Wurzelsuppe, Halloweensuppe mit Kürbisfleisch und Cheesy-Meat, eine Käsecremesuppe mit Fleischeinlage. Der Suppenplan für die folgende Woche liegt von Freitag an aus: "Danach suchen sich viele Kunden schon im Voraus aus, wann sie zu uns kommen."

Alle drei Anbieter haben einen großen Anteil an Stammkunden. Reich werden die Suppenverkäufer allerdings nicht so schnell, denn die Marge beim Suppenverkauf sei gering, sagt Brise Wegener-Lenzy. "Der Aufwand ist höher als zum Beispiel in einem Coffee-Shop." Damit unterm Strich etwas hängen bleibt, muss Masse umgesetzt werden, und die Fixkosten dürfen nicht zu hoch sein. "Optimal ist eine Bürogegend", sagt Wegener-Lenzy. "An grauen Wintertagen ist Suppe die reinste Seelenmassage für das gebeutelte Gemüt", sagt die Geschäftsführerin, die sich als Überzeugungstäterin bezeichnet: "Bei diesem Wetter ist eine warme Suppe so tröstlich wie eine Stunde beim Therapeuten."

Und warum hat der Trend zur Mittagssuppe nicht schon früher die deutschen Imbisse und Bistros erreicht? Immerhin ist Deutschland traditionell ein Land der Suppenesser. "Ich weiß nicht", sagt Robin Schwidersky. "Deutschland ist auch ein Land der Kaffeetrinker, und trotzdem geht der Trend hier erst seit vier Jahren zu den Coffee-Shops."

Soupcity, Steinstraße 17a,

Mr. Delicious, Kleine Johannisstraße 2-4,

Soup & Friends, Valentinskamp 18