Hamburg. Nach besonders intensiver Beschäftigung mit Richard Strauss in Paris eröffnet Christoph von Dohnanyi die neue Konzertsaison seines NDR-Sinfonieorchesters mit einem neuen Werk eines Komponisten, der seinen künstlerischen Weg entscheidend begleitete: Hans Werner Henze. Nach Neuproduktionen der "Arabella" am Theatre du Chatelet und der "Elektra" an der Bastille während der Hamburger Sommerpause steht nun eine besondere Uraufführung auf dem Programm des NDR-Chefdirigenten: Adagio, Fuge und Mänadentanz für großes Orchester von Henze.

Damit erfüllt der Komponist, der im nächsten Jahr 80 wird, einen besonderen Wunsch Dohnanyis. Das Stück ist eine instrumentale Fassung des dritten Satzes der Oper "Die Bassariden", die Dohnanyi bei den Salzburger Festspielen 1966 mit den Wiener Philharmonikern uraufgeführt hatte. Es schildert die Verführung des asketischen Königs Pentheus durch Dionysos, den Gott des Rausches. Außer den "Bassariden" (nach den "Bacchantinnen" des Euripides) leitete Dohnanyi die Uraufführungen von Henzes Oper "Der junge Lord" 1965 und dessen Orchesterfantasie "Los Caprichos" nach den berühmten Goya-Radierungen.

Solist bei der jetzigen Uraufführung ist Jens Plücker, der Solo-Hornist des Orchesters. Die Konzerte werden ergänzt durch Mozarts "Haffner-Sinfonie" am 4. und 5. September sowie Ligetis "Atmosphères", Wagners "Lohengrin"-Vorspiel und Mozarts Klavierkonzert KV 466 mit Piotr Anderszewski am 6. September. Der 36jährige Pole, längst auf den internationalen Podien zu Hause, gastiert erstmals beim NDR. In allen drei Konzerten wird zudem Tschaikowskys IV. Sinfonie gespielt.

  • 4. September, 11 Uhr, 5. und 6. September, jeweils 20 Uhr, Laeiszhalle/Musikhalle. Kartentel. 0180/178 79 80. 6. September, Freie Akademie der Künste: Hans Werner Henze im Gespräch mit Peter Ruzicka. Ein Porträtkonzert mit Christopher Tainton, Klavier. 19.30 Uhr, Klosterwall 25, Eingang Treppenturm/Bahnseite.