Berlin . Während Bundesregierung die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, facht CSU die Debatte über mögliche Terrorrisiken durch Flüchtlinge an.

An der deutsch-französischen Grenze ist die Lage angespannt: An vielen Grenzübergängen kontrollieren seit dem Wochenende deutsche Polizisten mit Maschinenpistolen alle Fahrzeuge und den Zugverkehr aus Frankreich, Hubschrauberstaffeln sind in Alarmbereitschaft.

Die verstärkten Kontrollen, die einhergehen mit ähnlichen Polizeiaktionen auf der französischen Seite der Grenze, sind Teil eines Maßnahmenpakets nach der Pariser Anschlagsserie, das das Sicherheitskabinett der Bundesregierung unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel am Sonnabend beschlossen hat. Dazu gehören demonstrativ bewaffnete Polizisten auf Flughäfen und ausgewählten Bahnhöfen – aber auch die verstärkte Beobachtung Hunderter gewaltbereiter Islamisten durch Polizei und Verfassungsschutz.

So trauert die Welt um die Pariser Anschlagsopfer

Eine Frau hat ihre Lippen in den Farben Frankreichs geschminkt, um der Opfer zu gedenken
Eine Frau hat ihre Lippen in den Farben Frankreichs geschminkt, um der Opfer zu gedenken © REUTERS | SCANPIX DENMARK
Auf einem Werbebanner wird in Hamburg der Schriftzug „#prayforparis“ angezeigt
Auf einem Werbebanner wird in Hamburg der Schriftzug „#prayforparis“ angezeigt © dpa | Bodo Marks
Menschen in Paris legen vor dem Restaurant Carillon Blumen und Kerzen für die Anschlagsopfer ab
Menschen in Paris legen vor dem Restaurant Carillon Blumen und Kerzen für die Anschlagsopfer ab © dpa | Ian Langsdon
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G20-Gipfel in Belek bei Antalya (Türkei) zu Beginn der Sitzung bei einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G20-Gipfel in Belek bei Antalya (Türkei) zu Beginn der Sitzung bei einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Teilnehmer eines Trauermarsches zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin Hand in Hand auf dem Pariser Platz in der Nähe der Botschaft von Frankreich
Teilnehmer eines Trauermarsches zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin Hand in Hand auf dem Pariser Platz in der Nähe der Botschaft von Frankreich © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Eine Frau trauert am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris
Eine Frau trauert am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris © dpa | Marius Becker
Ein Fußball-Fan ist vor der Partie Ungarn gegen Norwegen mit den französischen Farben geschminkt
Ein Fußball-Fan ist vor der Partie Ungarn gegen Norwegen mit den französischen Farben geschminkt © REUTERS | BERNADETT SZABO
In Paris haben Trauernde eine Menschenkette gebildet
In Paris haben Trauernde eine Menschenkette gebildet © REUTERS | PASCAL ROSSIGNOL
Auch in Kathmandu trauern Menschen um die Anschlagsopfer von Paris
Auch in Kathmandu trauern Menschen um die Anschlagsopfer von Paris © REUTERS | NAVESH CHITRAKAR
In der Nähe der französischen Botschaft in Moskau legt eine Frau Blumen ab
In der Nähe der französischen Botschaft in Moskau legt eine Frau Blumen ab © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Eine Mauer in Jerusalem wird in blau, weis und rot angestrahlt
Eine Mauer in Jerusalem wird in blau, weis und rot angestrahlt © REUTERS | AMMAR AWAD
In Lausanne treffen sich Menschen, um zu trauern
In Lausanne treffen sich Menschen, um zu trauern © REUTERS | DENIS BALIBOUSE
„Rio ist Paris“ steht auf Schildern, die Trauernde in Rio de Janeiro vor der Christusstatue hochhalten
„Rio ist Paris“ steht auf Schildern, die Trauernde in Rio de Janeiro vor der Christusstatue hochhalten © REUTERS | PILAR OLIVARES
Die Französin Aurelle Garner trauert vor der Botschaft in Los Angeles um ein Opfer aus dem Bataclan
Die Französin Aurelle Garner trauert vor der Botschaft in Los Angeles um ein Opfer aus dem Bataclan © dpa | Mike Nelson
In der Nähe der Pariser Konzerthalle ebenfalls etliche Trauernde zusammen
In der Nähe der Pariser Konzerthalle ebenfalls etliche Trauernde zusammen © dpa | Ian Langsdon
Unter ihnen Bono (2.r.v.) und David Howell Evans von der Badn U2, die einen Tag nach den Anschlägen in Paris ein Konzert hätte geben sollen
Unter ihnen Bono (2.r.v.) und David Howell Evans von der Badn U2, die einen Tag nach den Anschlägen in Paris ein Konzert hätte geben sollen © dpa | Malte Christians
Der Auftritt wurde abgesagt, stattdessen legten die Musiker nahe des Bataclan Blumen für die Opfer nieder
Der Auftritt wurde abgesagt, stattdessen legten die Musiker nahe des Bataclan Blumen für die Opfer nieder © Jeff J Mitchell
In der französischen Hauptstat kam es aus Sicherheitsgründen nur zu kleineren öffentlichen Trauergruppen
In der französischen Hauptstat kam es aus Sicherheitsgründen nur zu kleineren öffentlichen Trauergruppen © dpa | Simone Perolari
Im Ausland gab es dagegen ungleich größere Zusammenkünfte - wie hier am Trafalgar Square in London
Im Ausland gab es dagegen ungleich größere Zusammenkünfte - wie hier am Trafalgar Square in London © dpa | Jack Taylor
Nicht nur das Rathaus von Madrid wurde in den französischen Nationalfarben angeleuchtet
Nicht nur das Rathaus von Madrid wurde in den französischen Nationalfarben angeleuchtet © Getty Images | Denis Doyle
Auch die Christus-Statue in Rio leuchtet blau-weiß-rot
Auch die Christus-Statue in Rio leuchtet blau-weiß-rot © REUTERS | PILAR OLIVARES
Trauer auch im neuseeländischen Auckland
Trauer auch im neuseeländischen Auckland © Getty Images | Hannah Peters
Dort wurde der Sky-Tower für Frankreich angeleuchtet
Dort wurde der Sky-Tower für Frankreich angeleuchtet © Getty Images | Hannah Peters
Ebenso wie das Auckland Museum
Ebenso wie das Auckland Museum © Getty Images | Hannah Peters
Die Golfer Victor Dubuisson (Frankreich) und Justin Rose (r., England) bei einer Schweigeminute beim Masters-Turnier in Shanghai
Die Golfer Victor Dubuisson (Frankreich) und Justin Rose (r., England) bei einer Schweigeminute beim Masters-Turnier in Shanghai © Getty Images | Ross Kinnaird
Auch das Play-off-Spiel zur Fußball-EM in Frankreich zwischen Schweden und Dänemark wurde erst nach einer Schweigeminute angestoßen
Auch das Play-off-Spiel zur Fußball-EM in Frankreich zwischen Schweden und Dänemark wurde erst nach einer Schweigeminute angestoßen © dpa
Für Schweden lief auch Zlatan Ibrahimovic auf, der bei Paris St. Germain sein Geld verdient
Für Schweden lief auch Zlatan Ibrahimovic auf, der bei Paris St. Germain sein Geld verdient © dpa
In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL kam es ebenfalls zu Schweigeminuten, wie hier beim Spiel Nashville Predators gegen Winnipeg Jets
In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL kam es ebenfalls zu Schweigeminuten, wie hier beim Spiel Nashville Predators gegen Winnipeg Jets © USA Today Sports | Christopher Hanewinckel
Anteilnahme in Peking
Anteilnahme in Peking © dpa | Wu Hong
Dort kondolierten Menschen in der französischen Botschaft
Dort kondolierten Menschen in der französischen Botschaft © dpa | Wu Hong
Vor der Bostschaft in der chinesischen Hauptstadt wurde die französische Flagge auf halbmast gehisst
Vor der Bostschaft in der chinesischen Hauptstadt wurde die französische Flagge auf halbmast gehisst © dpa | Wu Hong
Eine Frau befestigt am Musikclub „Bataclan“ Blumen an einem Absperrgitter
Eine Frau befestigt am Musikclub „Bataclan“ Blumen an einem Absperrgitter © dpa | Uwe Anspach
In der Rue Alibert hängen Blumen in Einschusslöchern
In der Rue Alibert hängen Blumen in Einschusslöchern © dpa | Malte Christians
In Los Angeles kam die kleine Zoe Dubes, 7, mit einer Friedensbotschaft ans französische Konsulat
In Los Angeles kam die kleine Zoe Dubes, 7, mit einer Friedensbotschaft ans französische Konsulat © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Die Skyline von Texas erleuchtete in blau-weiß-rot
Die Skyline von Texas erleuchtete in blau-weiß-rot © dpa | Larry W. Smith
Der Colpatria-Turm in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota
Der Colpatria-Turm in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota © REUTERS | JOHN VIZCAINO
Die New Yorker Börse
Die New Yorker Börse © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Der Minerva-Zirkel in Guadalajara, Mexiko
Der Minerva-Zirkel in Guadalajara, Mexiko © dpa | Ulises Ruiz Basurto
In Mexico City wurde die Unabhängigkeits-Statue zum Symbol
In Mexico City wurde die Unabhängigkeits-Statue zum Symbol © dpa | Mario Guzman
Eine Botschaft von Yahoo in San Francisco
Eine Botschaft von Yahoo in San Francisco © dpa | John G. Mabanglo
Der Washington Arch
Der Washington Arch © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Das Regierungsgebäude in San Francisco
Das Regierungsgebäude in San Francisco © dpa | John G. Mabanglo
Schweigeminute des US-Präsidantschaftskandidaten Bernie Sanders (v.l.) sowie von Hillary Clinton und Martin O’Malley
Schweigeminute des US-Präsidantschaftskandidaten Bernie Sanders (v.l.) sowie von Hillary Clinton und Martin O’Malley © REUTERS | JIM YOUNG
Ein Expo-Gebäude in Shanghai
Ein Expo-Gebäude in Shanghai © dpa | Str
Die Klagemauer in Jerusalem
Die Klagemauer in Jerusalem © Getty Images | Lior Mizrahi
Der Dom „St. Katharina und St. Mauritius“ in Magdeburg
Der Dom „St. Katharina und St. Mauritius“ in Magdeburg © dpa
Die Band Godsmack hielt die Bühne bei ihrem Konzert im  Palms Casino Resort/Nevada in den französischen Farben
Die Band Godsmack hielt die Bühne bei ihrem Konzert im Palms Casino Resort/Nevada in den französischen Farben © Getty Images
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„Die Lage ist ernst“, sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU). „Die Gefährdungslage bleibt hoch.“ Nach Angaben aus Sicherheitskreisen gibt es weiterhin keine Hinweise auf ein abermals erhöhtes Terrorrisiko in Deutschland, also auf konkrete Anschlagspläne. Aber: „Eine Garantie, dass so etwas nicht in Deutschland geschieht, kann ich nicht geben“, sagte de Maizière. Das Szenario eines brutalen Massenangriffs mit schweren Waffen wie in Paris ist für die deutsche Polizei nicht neu: Es beschäftigt die Experten, seit Islamisten ein solches Massaker 2008 im indischen Mumbai anrichteten. „Ein geplanter Terroranschlag dieser Größenordnung und Brutalität ist mit einem normalen Polizeischutz nicht zu verhindern“, sagte Jörg Radek, Vizechef der Gewerkschaft der Polizei.

Die einzige Chance sei, den Tätern bereits mit intensiver Überwachung bei der Planung auf die Spur zu kommen. Ernsthafte Warnungen erhalten die deutschen Nachrichtendienste viele – aus Telefon- und Internetüberwachung, von V-Leuten oder von ausländischen Nachrichtendiensten. Wenig erweist sich als stichhaltig. Eine Terrorwarnung, wie sie de Maizière Ende 2010 schon einmal ausgerufen hatte, hält der Minister aktuell nicht für erforderlich.

Terror in Paris: Die Titelseiten der Tageszeitungen

Die französische Sport-Tageszeitung „L’ Equipe“, eines der meistgelesenen Blätter des Landes, beschränkt sich auf die wesentliche Botschaft: „L’ Horreur“, der Horror. Die Zeitung schreibt noch von 40 Toten der Terroranschläge.
Die französische Sport-Tageszeitung „L’ Equipe“, eines der meistgelesenen Blätter des Landes, beschränkt sich auf die wesentliche Botschaft: „L’ Horreur“, der Horror. Die Zeitung schreibt noch von 40 Toten der Terroranschläge. © BM | ZRB
Die konservative Zeitung „Le Figaro“ titelt am Tag nach den verheerendsten Anschlägen in Paris seit zehn Jahren: „Krieg mitten in Paris“. Das Bild zeigt Rettungskräfte, die Verletzte in einen Krankenwagen bringen.
Die konservative Zeitung „Le Figaro“ titelt am Tag nach den verheerendsten Anschlägen in Paris seit zehn Jahren: „Krieg mitten in Paris“. Das Bild zeigt Rettungskräfte, die Verletzte in einen Krankenwagen bringen. © BM | ZRB
Der britische Boulevard-Zeitung „Daily Mirror“ schreibt von der „Revange für Jihadi John“ und 140 Toten, die dem „Massaker“ zum Opfer fielen. Der IS-Terrorist Jihadi John soll als Henker mehrere Menschen bei Video-Enthauptungen umgebracht haben.
Der britische Boulevard-Zeitung „Daily Mirror“ schreibt von der „Revange für Jihadi John“ und 140 Toten, die dem „Massaker“ zum Opfer fielen. Der IS-Terrorist Jihadi John soll als Henker mehrere Menschen bei Video-Enthauptungen umgebracht haben. © BM | ZRB
Die libanesische Zeitung „L’orient Le Jour“ in französischer Sprache schlägt die Brücke zwischen den Terroranschlägen im eigenen Land und den Angriffen in Paris: „Der gleiche Terror, die gleichen Tränen“, titelt das Blatt.
Die libanesische Zeitung „L’orient Le Jour“ in französischer Sprache schlägt die Brücke zwischen den Terroranschlägen im eigenen Land und den Angriffen in Paris: „Der gleiche Terror, die gleichen Tränen“, titelt das Blatt. © BM | ZRB
Die irische Tageszeitung „The Irish Times“ hat auf der Seite eins: „Welle von Terrorattacken in Paris hinterlässt 150 Tote und viele Verletzte“. Das Foto zeigt die Bar Le Carillon, in der die Terroristen zwölf Menschen töteten.
Die irische Tageszeitung „The Irish Times“ hat auf der Seite eins: „Welle von Terrorattacken in Paris hinterlässt 150 Tote und viele Verletzte“. Das Foto zeigt die Bar Le Carillon, in der die Terroristen zwölf Menschen töteten. © BM | ZRB
Die linksliberale Tageszeitung „Libération“ schreibt von einem „Blutbad in Paris“. Sie zeigt ein Opfer in ein weißes Leichentuch gehüllt.
Die linksliberale Tageszeitung „Libération“ schreibt von einem „Blutbad in Paris“. Sie zeigt ein Opfer in ein weißes Leichentuch gehüllt. © BM | ZRB
Die britische Tageszeitung „The Guardian“ schreibt von einem „Blutbad“, bei dem mehr als 150 Menschen gestorben seien.
Die britische Tageszeitung „The Guardian“ schreibt von einem „Blutbad“, bei dem mehr als 150 Menschen gestorben seien. © BM | ZRB
„Blutbad in Paris“, titelt auch die englische Regionalzeitung „The Northern Echo“ aus Darlington im Nord-Osten des Landes. Und zitiert Präsident Obama: „Ein Angriff auf die Menschheit“.
„Blutbad in Paris“, titelt auch die englische Regionalzeitung „The Northern Echo“ aus Darlington im Nord-Osten des Landes. Und zitiert Präsident Obama: „Ein Angriff auf die Menschheit“. © BM | ZRB
Die in London erscheinende Boulevard-Zeitung „The Sun“ stellt wie andere Zeitungen den Zusammenhang zu dem Briten Jihadi John her. Sie nennt die Ereignisse das „Massaker in Paris“.
Die in London erscheinende Boulevard-Zeitung „The Sun“ stellt wie andere Zeitungen den Zusammenhang zu dem Briten Jihadi John her. Sie nennt die Ereignisse das „Massaker in Paris“. © BM | ZRB
„Blutbad in Paris“, schreibt auch die traditionsreiche „The Times“, die in London erscheint.
„Blutbad in Paris“, schreibt auch die traditionsreiche „The Times“, die in London erscheint. © BM | ZRB
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In Deutschland ist die Dschihadistenszene deutlich schwächer als in Frankreich, gefährlich ist sie dennoch: Rund tausend Personen werden dem islamistisch-terroristischen Spektrum zugeordnet. Mehr als 700 Islamisten sind nach Irak und Syrien ausgereist, rund 200 von ihnen sind inzwischen zurück – zum Teil mit Kampferfahrung und brutalisiert. Insgesamt stufen die Sicherheitsbehörden bis zu 500 Islamisten als Gefährder ein, denen schwerste Straftaten zugetraut werden.

Schon jetzt ist eine durchgehende Überwachung nur bei wenigen Verdächtigen möglich. Ein Ermittler sagt dem Abendblatt: „Die brennende Frage ist, ob wir die Richtigen überwachen.“ Mit der Terrorwelle in Paris stellen sich jetzt neue Fragen: Sind auch unter den Flüchtlingen islamistische Gewalttäter, potenzielle Attentäter? Vor allem die CSU warnt vor einem neuen Sicherheitsrisiko, fordert durchgehende Kontrollen an deutschen Grenzen: „Wir müssen uns Klarheit verschaffen, wer durch unser Land fährt“, erklärte CSU-Chef Horst Seehofer. Sein Finanzminister Markus Söder (CSU) sagte der „Welt am Sonntag“: „Nicht jeder Flüchtling ist ein IS-Terrorist. Aber zu glauben, dass sich kein einziger Bürgerkrieger unter den Flüchtlingen befindet, ist naiv.“ Die Zeit unkontrollierter Zuwanderung könne so nicht weitergehen.

Hamburger trauern am französischen Generalkonsulat

Menschen gedenken am Sonnabend vor dem französischen Generalkonsulat in Hamburg der Opfer der Terroranschläge von Paris
Menschen gedenken am Sonnabend vor dem französischen Generalkonsulat in Hamburg der Opfer der Terroranschläge von Paris © Roland Magunia | Roland Magunia
Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (v.l.), Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und der französische Konsul in Hamburg, Serge Lavroff, legen Blumen vor dem Generalkonsulat nieder
Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (v.l.), Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und der französische Konsul in Hamburg, Serge Lavroff, legen Blumen vor dem Generalkonsulat nieder © HA | Roland Magunia
Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (v.l.), der französische Konsul in Hamburg, Serge Lavroff, und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank vor dem Generalkonsulat in Rotherbaum
Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (v.l.), der französische Konsul in Hamburg, Serge Lavroff, und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank vor dem Generalkonsulat in Rotherbaum
Blumen, zusammengebunden mit weißfarbenen, roten und blauen Bändern – den Farben der französischen Nationalflagge
Blumen, zusammengebunden mit weißfarbenen, roten und blauen Bändern – den Farben der französischen Nationalflagge © TVR News Kontor | TVR News Kontor
Hamburger gedenken vor dem französischen Generalkonsulat im Stadtteil Rotherbaum den Opfern der Anschläge von Paris ...
Hamburger gedenken vor dem französischen Generalkonsulat im Stadtteil Rotherbaum den Opfern der Anschläge von Paris ... © TVR News Kontor | TVR News Kontor
dort wurden am Freitagabend mindestens 128 Menschen bei Anschlägen getötet
dort wurden am Freitagabend mindestens 128 Menschen bei Anschlägen getötet © TVR News Kontor | TVR News Kontor
Blumen und Kränze liegen vor dem Konsulat
Blumen und Kränze liegen vor dem Konsulat © TVR News Kontor | TVR News Kontor
Das französische Generalkonsulat an der Heimhuder Straße 55
Das französische Generalkonsulat an der Heimhuder Straße 55 © TVR News Kontor | TVR News Kontor
Wir sind stärker als der Terror! steht auf einer Nachricht, die am Zaun des Konsulat hinterlassen wurde
Wir sind stärker als der Terror! steht auf einer Nachricht, die am Zaun des Konsulat hinterlassen wurde © TVR News Kontor | TVR News Kontor
Blumen und Kerzen am Zaun des Generalkonsulats
Blumen und Kerzen am Zaun des Generalkonsulats © TVR News Kontor | TVR News Kontor
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Sicherheitsexperten halten die Terrorgefahr durch Flüchtlinge allerdings für gering. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sagte dem Abendblatt: „Es ist möglich, dass mit den Flüchtlingen auch Terroristen kommen, aber wir halten das für weniger wahrscheinlich.“ Maaßen erklärte indes, „geordnete Verfahren“ bei der Einreise nach Deutschland seien für die Sicherheitsbehörden wichtig. Im Bundeskriminalamt (BKA) ist von hundert Hinweisen auf mögliche Terroristen unter den Flüchtlingen die Rede, zehn werden noch geprüft. Wer einen Anschlag plane, müsse keinen Flüchtlingsstrom nutzen, sondern habe ganz andere Möglichkeiten, nach Europa zu kommen, heißt es im BKA.

So sah auch das Sicherheitskabinett – Kanzlerin, Vizekanzler und die zuständigen Minister – am Wochenende keinen Anlass für einen Kurswechsel, auch nicht für schärfere Sicherheitsgesetze. „Unser freies Leben ist stärker als jeder Terror“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) warnte ebenso wie de Maizière, Flüchtlinge jetzt unter Terrorverdacht zu stellen. „Sie dürfen nicht darunter leiden, dass sie aus Regionen kommen, aus denen Terror und fanatische Vernichtungswut zu uns getragen werden“, sagte Gabriel.