Die an Leukämie erkrankte ehemalige Terroristin der RAF, Christa Eckes, soll damit zur Aussage im Mordfall Buback gezwungen werden.

Stuutgart. Mit Beugehaft soll die an Leukämie erkrankte ehemalige Terroristin der RAF Christa Eckes zur Aussage im Mordfall Buback gezwungen werden. Eckes erhielt eine Ladung zum Antritt der Beugehaft in das Justizvollzugskrankenhaus im baden-württembergischen Hohenasperg, bestätigte das Stuttgarter Oberlandesgericht am Dienstag. Das Ex-RAF-Mitglied befindet sich laut ihres Anwalts Heinz-Jürgen Schneider seit Anfang September in stationärer Behandlung und sei lebensbedrohlich erkrankt. Der Vollzug würde Eckes in Lebensgefahr bringen, teilte Schneider am Montag mit. Dem OLG liege seit September ein entsprechendes Attest vor.

+++Die Terrorjahre der RAF+++

Nach dem Beschluss des OLG soll Eckes über Gespräche mit der Ex-Terroristin Verena Becker berichten, die in Stuttgart wegen ihrer möglichen Beteiligung am Mordanschlag auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April 1977 angeklagt ist. Bei einer Vernehmung durch einen Richter im Krankenhaus hatte sich Eckes auf ein Recht zur Auskunftsverweigerung berufen.

Das OLG geht jedoch davon aus, dass Eckes im Gegensatz zu anderen ehemaligen RAF-Terroristen kein Auskunftsverweigerungsrecht zustehe, da sie nicht Gefahr laufe, sich selbst zu belasten.

Mit Material von dpa/dapd