Die möglichen Kanzlerkandidaten der SPD gehen auf Distanz zur Kanzlerin. Wie tief muss die Schmach bei Steinbrück und Steinmeier sitzen?

Berlin. Wie tief muss diese Schmach sitzen? Für SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ist die erneute Übernahme eines Regierungsamtes unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kein Thema. „Diese Frage wird sich nicht stellen“, sagte der mögliche SPD-Kanzlerkandidat und frühere Außenminister der Nachrichtenagentur dpa. Er bleibe dabei, dass es eine andere Regierungskoalition nicht ohne Neuwahlen geben werde. „Und danach ist die Kanzlerin Merkel Geschichte. Die SPD will stärkste Partei werden, an etwas Anderes denken wir nicht.“

Wenn es mit Schwarz-Gelb nicht weitergehe, wüssten auch die maßgeblichen Leute in der Union, dass man nicht einfach eine Koalition mit der SPD unter der jetzigen Kanzlerin machen könne. Zuvor hatte bereits der frühere Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) angekündigt, er werde nach der Bundestagswahl 2013 auf keinen Fall noch einmal einem Kabinett unter Leitung Merkels angehören.

Merkel und Steinmeier sowie Merkel und Steinbrück hatten in der Großen Koalition (2005 bis 2009) relativ erfolgreich zusammengearbeitet. In der Finanzkrise machten sie nach einhelliger Meinung einen guten Job, vor allem auf europäischer Ebene und in der Einführung von Sonderregeln für die Kurzarbeit. (abendblatt.de/dpa)