Mehr als 200 000 jubelnde Menschen hatten sich vor der Siegessäule versammelt. Und sie feierten Barack Obama, als sei er schon der neue...

Berlin. Mehr als 200 000 jubelnde Menschen hatten sich vor der Siegessäule versammelt. Und sie feierten Barack Obama, als sei er schon der neue US-Präsident. Der international mit Spannung erwartete Auftritt in Berlin wurde zum Höhepunkt von Obamas Welttournee. Immer wieder erinnerte der Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten in seiner von Jubel unterbrochenen Rede an die Luftbrücke im Kalten Krieg 1948/49: "Die Menschen von Berlin hielten die Flamme der Hoffnung am Brennen - sie gaben nicht auf."

Und dann rief er, in Anspielung auf die große Rede des damaligen Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter: "Völker der Welt, schaut auf Berlin!"

Obamas Rede - ein Appell für mehr transatlantische Kooperation: "Die Geschichte hat bewiesen, dass keine Herausforderung zu groß ist für eine Welt, die zusammensteht", wandte er sich an die Menschen, die sich fast auf der gesamten zwei Kilometer langen Strecke zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule drängten, um ihrem Hoffnungsträger nah zu sein. "Jetzt ist die Zeit, neue Brücken über den Globus zu bauen." Die Weltgemeinschaft müsse sich für die Rettung des Planeten und für Gerechtigkeit in der globalen Wirtschaft einsetzen. "Menschen Berlins - Völker der Welt - dies ist unser Augenblick! Dies ist unsere Zeit!", lautete der Appell Obamas. "Keine Nation, so stark sie auch ist, kann die Herausforderungen der Welt allein bewältigen!" Besonders in Afghanistan brauche Amerika die Hilfe seiner Partner.

Zum Schutz des Politikers waren in Berlin bis zu 1000 Polizisten im Einsatz. Alle großen US-Fernsehsender berichteten live. Heute fliegt Obama nach Paris weiter.