Die Diskussion um die Entführung des Deutschlibanesen Khaled al-Masri durch den US-Geheimdienst CIA hat zwei Terrorverdächtige aus Deutschland, die im Ausland festgehalten werden, wieder ins Blickfeld gerückt.

BERLIN. Den als "Bremer Taliban" bekannten Murat Kurnaz, der seit Januar 2002 im US-Gefangenenlager Guantanamo sitzt, und den deutschsyrischen Islamisten Mohammed Zammar. Er ist seit 2001 verschwunden und wird in Syrien festgehalten.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) bestätigte, daß Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) Zammar dort verhört hätten. "Mein Kenntnisstand ist, daß sich Mitarbeiter des BKA korrekt verhalten haben", sagte Schäuble im Bundestag. Es sei "nicht in den Akten", daß Zammar in Syrien zuvor gefoltert worden sei. Das Verhör sei eine "unmittelbare Zusammenarbeit" zwischen Syrien und Deutschland gewesen. Zammar war als 10jähriger nach Hamburg gekommen und 1982 eingebürgert worden. Er gilt als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, konnte jedoch in Deutschland aus Mangel an Beweisen nicht festgenommen werden. Von einer Reise nach Marokko kam er nicht zurück. Syrien erkennt seinen deutschen Paß nicht an.

Schäuble bestätigte, daß auch in Guantanamo deutsche Sicherheitsbehörden, aber nicht vom BKA, "einen Menschen" vernommen hätten. Dort sitzt Kurnaz. Der Türke war in Pakistan festgenommen worden.