Begegnungen mit Merkel und Westerwelle kamen hingegen nicht zustande. Die Tochter der inhaftierten Timoschenko hofft auf Hilfe für ihre Mutter.

Berlin. Jewgenija Timoschenko, die Tochter der inhaftierten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko, hat sich am Montag zu einem Gespräch mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) in Berlin getroffen. Das verlautete aus FDP-Kreisen in Berlin. Begegnungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) kamen hingegen nicht zustande. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Merkel und Timoschenko hätten sich bereits im vergangenen Herbst kurz getroffen. Zudem halte sich die Kanzlerin über alle Entwicklungen in der Ukraine auf dem Laufenden.

Über das Gespräch mit Leutheusser-Schnarrenberger verlautete zunächst nicht. Am Vormittag hatte Jewgenija Timoschenko zunächst den Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Hans-Gert Pöttering (CDU), getroffen.

Jewgenija Timoschenko hatte anschließend ihr Besuchsprogramm in Berlin kurzfristig geändert. Ein für Montagnachmittag geplantes Treffen mit Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU sagte sie kurzfristig ab. Als Grund habe Timoschenko auf einen Alternativtermin verwiesen, teilte eine Sprecherin der Unions-Fraktion mit. Zunächst blieb allerdings offen, mit wem sich Timoschenko stattdessen treffen wollte.

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Die inhaftierte Julia Timoschenko leidet an einem Bandscheibenvorfall und befindet sich aus Protest gegen ihre Haftbedingungen im Hungerstreik. Der Chef der Berliner Charité, Karl Max Einhäupl, soll die Oppositionspolitikerin von diesem Dienstag an in der Ukraine behandeln.

Pöttering sagte, dies könne aber nur ein erster Schritt sein. Bei Bedarf müsse Timoschenko nach Berlin verlegt werden, forderte der frühere Präsident des Europaparlaments. "Das bisherige Verhalten der ukrainischen Behörden ist durch nichts zu rechtfertigen.“

Kein Treffen Gaucks mit Timoschenkos Tochter

Bundespräsident Joachim Gauck wird sich am Montag nicht mit Jewgenija Timoschenko treffen. Dies sagte ein Sprecher auf Anfrage und stellte damit anderslautende Berichte klar. Das Staatsoberhaupt hofft jedoch, "dass für Timoschenko und andere inhaftierte Oppositionelle Erleichterungen erreicht werden können“, sagte der Sprecher. (dpa/dapd)