Wissenschaftler formulieren auf 20 Seiten einen Alarmruf: CO2 um die Hälfte senken! Den Klimabericht können Sie auf abendblatt.de herunterladen.

Valencia. Es ist höchste Zeit zu handeln. Die Erderwärmung ist schon nicht mehr zu stoppen, bestenfalls zu bremsen. Das ist die zentrale Botschaft des vierten Weltklimaberichtes. Die 20-seitige Zusammenfassung des Berichts, die jetzt allen Entscheidungsträgern weltweit die Augen öffnen soll, wurde am Freitag im spanischen Valencia verabschiedet. An diesem Sonnabend wird sie von Uno-Generalsekretär Ban Ki- Moon und dem Chef des Weltklimarates, Rajendra Pachauri, vorgestellt.

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"Die Botschaft ist eindeutig, die Weltgemeinschaft muss bis 2015 eine Trendwende durchsetzen", sagte der Parlamentarische Umweltstaatssekretär Michael Müller (SPD) zum Abendblatt. So deutlich wie nie zuvor benennt der Bericht den Menschen als Verursacher des Klimawandels.

Wenn der Klimawandel ungebremst weitergeht, werden Gletscher und Festlandeis schmelzen, Inselstaaten und Küstenregionen untergehen, 40 Prozent der Arten aussterben und mehr als 180 Millionen Menschen ihre Heimat verlieren. Schon vor Valencia hatten die Wissenschaftler betont, dass Wassermangel, Dürre, Hungersnöte und Waldbrände zunehmen werden, selbst wenn das Ruder weltweit herumgerissen würde. Um den Klimawandel in erträglichen Grenzen zu halten, müssen Emissionen von Treibhausgasen wie CO2 weltweit mindestens um 50 Prozent bis 2050 gesenkt werden.

"Trotz aller ,Wenns' ist der Bericht in seinen Aussagen klar", urteilt Greenpeace-Expertin Gabriela von Goerne. Der Synthesebericht ist die Grundlage für die Uno-Klimakonferenz Anfang Dezember auf Bali. Dort müssten die Weichen für die Energiewende gestellt werden, fordert Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Klima-Chefberater von Kanzlerin Merkel, im Abendblatt.