Drei Angreifer wurden bei einer Schießerei getötet. Die deutschen Isaf-Soldaten unterstützten afghanische Sicherheitskräfte.

Kabul/Berlin. In Afghanistan sind deutsche Soldaten in eine Schießerei verwickelt worden und haben dabei vermutlich drei Angreifer getötet. Wie die Bundeswehr mitteilte, wurden die deutschen Isaf-Soldaten, die zur Unterstützung afghanischer Sicherheitskräfte eingesetzt waren, 60 Kilometer nordöstlich von Kundus von Angreifern mit Handfeuerwaffen und Panzerabwehrhandwaffen beschossen. Dabei seien zwei deutsche Soldaten verwundet und ins Rettungszentrum von Kundus gebracht worden.

Nach Angaben der Bundeswehr erwiderten die deutschen Soldaten das Feuer, nachdem sie angegriffen wurden. Dabei seien vermutlich mindestens drei Angreifer getötet und ein Lastwagen sei zerstört worden. Ein Fahrzeug der Bundeswehr sei so schwer beschädigt worden, dass es vor Ort gesprengt werden musste. Darüber hinaus wurden mehrere deutsche Fahrzeuge beschädigt.

Weiterhin wurde im Süden des Landes ein weiterer britischer Soldat getötet. Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte, kam der Soldat am Mittwoch bei einem Bombenanschlag im Bezirk Babadschi in der Provinz Helmand ums Leben. Die Verluste unter den britischen Soldaten in Afghanistan haben in jüngster Zeit stark zugenommen. Die Gesamtzahl der getöteten Briten am Hindukusch stieg inzwischen auf 211 und liegt damit höher als im Irak. Dies hat in Großbritannien die Zustimmung zum Afghanistan-Einsatz drastisch sinken lassen.

Der französische Außenminister Bernard Kouchner hat einen schnellen Truppenabzug aus Afghanistan ausgeschlossen. „Man kann sich einen Truppenabzug nicht vorstellen, ohne dass Sicherheit im Land herrscht“, sagte Kouchner bei einem Treffen der Afghanistan-Beauftragten von 27 Staaten und Organisationen in Paris. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach sich in einem RTL-Gespräch für einen „konkreten Fahrplan für den Abzug“ der Truppen aus. Darin müssten Dauer und Ende des Aufenthalts der Bundeswehr und anderer Truppen geklärt werden.

Der amerikanische Afghanistan-Beauftragte Richard Holbrooke erklärte in Paris: „Die Taliban sind am Wahltag gescheitert.“ Jetzt müssten die Fälschungsvorwürfe schnell geklärt werden. Solche Vorwürfe gebe es in jeder Demokratie. „Wer die Wahl gewonnen hat, wird entscheidend für die Zukunft Afghanistans.“ Holbrooke wies dabei Berichte zurück, nach denen er sich mit Präsident Hamid Karsai wegen der Berichte über Wahlfälschungen heftig gestritten habe.