Die ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko wurde in ein Straflager ins ostukrainischen Charkiw verlegt.

Kiew. Die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko ist am frühen Freitagmorgen in ein Straflager im ostukrainischen Charkiw verlegt worden. Ukrainischen Medien berichten, Timoschenko sei bereits im Lager angekommen, die Fahrt habe etwa drei Stunden gedauert. Sie sei mit einem Gefängnistransporter in die Kachanowski- Kolonie gebracht worden. Sie habe in einem Rollstuhl gesessen, weil sie wegen eines Rückenleidens nicht laufen könne.

+++ Scharfe internationale Kritik am Timoschenko-Urteil +++

Der Sprecher der Gefängnisverwaltung in Kiew, Igor Andruschko, bestätigte, Timoschenko sei nicht mehr im Untersuchungsgefängnis Lukjanka. Die Politikerin war am 11. Oktober wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Prozess um Gaslieferverträge mit Russland hatte international für viel Kritik gesorgt. Die EU und die USA haben der ukrainischen Führung vorgeworfen, die Verurteilung sei politisch motiviert, um eine Hauptkonkurrentin von Präsident Viktor Janukowitsch auszuschalten. Ein Berufungsgericht in Kiew bestätigte das Urteil am 23. Dezember.

(abendblatt.de/dapd)