Das Geschoss explodierte auf einem Feld bei Sderot. Die Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern gehen weiter.

Jerusalem. Eine im Gazastreifen abgefeuerte Rakete ist am Montag nahe der südisraelischen Stadt Sderot eingeschlagen, ohne dass Menschen verletzt wurden. Das Geschoss sei auf einem Feld im Osten der Stadt explodiert, sagte ein Sprecher des israelischen Militärs. Seit Sonntagmorgen seien insgesamt fünf Geschosse aus dem von der radikalislamischen Hamas beherrschten Küstengebiet auf israelisches Gebiet abgeschossen worden.

Die israelische Armee hatte am Sonntag den Gazastreifen beschossen und dabei nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet. Die radikalislamische Hamas lehnt die zu Beginn des Monats vereinbarte Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche zwischen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas strikt ab.

Die mit der gemäßigten Palästinenserfraktion um Abbas verfeindete Gruppe kündigte an, seine Angriffe auf Israel fortzusetzen. Das nächste Treffen zwischen Abbas und Netanjahu soll am Dienstag und Mittwoch im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer stattfinden.

Die neuen Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern werden allerdings ohne große Erwartungen fortgesetzt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bislang keine Bereitschaft gezeigt, über Kernfragen wie die Grenzen eines zukünftigen Palästinenserstaates oder das Schicksal der Flüchtlinge zu diskutieren. Stattdessen meinte er, die Palästinenser sollten die jüdischen Siedlungen im Westjordanland akzeptieren, da Israel schließlich auch eine arabische Minderheit in Israel toleriere. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist nicht bereit, Zugeständnisse zu machen, die über das hinausgehen, was bei den vor zwei Jahren abgebrochenen Verhandlungen mit Netanjahus Vorgänger Ehud Olmert vereinbart worden war.

Zu den Gesprächen in dem ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich reisen auch US-Außenministerin Hillary Clinton und der amerikanische Nahost-Gesandte George Mitchell an. US-Präsident Barack Obama hatte am vergangenen Freitag erklärt, er schließe ein Scheitern der Friedensverhandlungen nicht aus.