Erzkonservativer sieht das Votum als “klare Botschaft“. Allerdings weist Favorit Romney noch immer deutlich mehr Stimmen der Delegierten auf.

Washington. Bei den Vorwahlen der US-Republikaner in Louisiana hat erwartungsgemäß der frühere Senator Rick Santorum über seinen schärfsten Konkurrenten Mitt Romney triumphiert. Gleichwohl dürfte der jüngste Sieg Santorums kaum etwas an der Dynamik des Wahlkampfs ändern. So führt der frühere Gouverneur von Massachusetts, Romney, bei der Jagd nach Delegiertenstimmen weiterhin deutlich.

Nach Auszählung der Hälfte der Wahlbezirke in dem konservativen Südstaat kam Santorum auf 49 und Romney auf 26 Prozent. Deutlich dahinter lagen Newt Gingrich mit 17 und Ron Paul mit sechs Prozent. "Die Menschen von Louisiana haben eine eindeutige Botschaft übermittelt - dieses Rennen ist noch längst nicht entschieden“, erklärte Santorum nach Bekanntgabe des Ergebnisses. "Wir sind noch immer hier. Wir kämpfen noch immer“, sagte Santorum vor Unterstützern in Wisconsin. Dort steht am 3. April die nächste wichtige Vorwahl an. Mitt Romneys Unterstützer haben dort mehr als zwei Millionen Dollar in Fernsehwerbung investiert.

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Damit bleibt der US-Multimillionär erster Anwärter auf die Herausforderung von Präsident Barack Obama bei der Präsidentenwahl im November. Mit dem Sieg in Louisiana hat Santorum insgesamt elf Wahlerfolge für sich verbuchen können. Vor allem von erzkonservativen und religiösen Menschen erhielt Santorum Umfragen zufolge in Louisiana Unterstützung.

Allerdings hatten Experten einem Sieg Santorums in Louisiana von vornherein nur begrenzte Bedeutung beigemessen. Romney, ehemaliger Gouverneur von Massachusetts, hat mittlerweile mehr als doppelt so viele Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag Ende August gesammelt wie sein Widersacher. In Louisiana ging es nur um weitere 20 Delegierte, die zudem dem Wahlergebnis entsprechend auf die Kandidaten verteilt wurden - zu wenig also für Santorum, um sich Romney enger an die Fersen zu heften.

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Dennoch gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass der ehemalige Senator aus Pennsylvania ans Aufgeben denkt. Für Romney bedeutet dies, dass er weiterhin die Nominierung nur im Kriechtempo ansteuern kann. Nach einer Schätzung des Senders CNN vor der Vorwahl in Louisiana lag er zwar mit 529 Delegiertenstimmen klar vor Santorum mit 249 Stimmen, aber er ist immer noch weit von der magischen Zahl 1144 entfernt: So viele Stimmen benötigt er für die Nominierung. Die beiden weiteren Mitbewerber, Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich und der Abgeordnete Ron Paul, hinken weit abgeschlagen hinterher. Experten erwarten, dass eine endgültige Entscheidung frühestens im Juni fällt.

Mit Material von dpa, rtr und dapd