Frankreich überarbeitet nach Informationen der Pariser Tageszeitung "Libeeration" seine Militär-Doktrin und richtet das Atomwaffen-Arsenal auf so genannte "Schurkenstaaten" aus. Die französischen Nuklearwaffen seien neuerdings nicht mehr nur als Abschreckung gegen andere Atommächte gedacht, sondern auch für den Einsatz gegen mögliche Angreifer mit Bio- oder Chemiewaffen, hieß es in dem Blatt. Staatspräsident Jacques Chirac werde die neue Doktrin in den kommenden Wochen verkünden. Im Zentrum der neuen Militärdoktrin steht laut "Libeeration" der Gedanke, dass bei einem Atomwaffeneinsatz möglichst wenig Zivilisten zu Schaden kommen sollten. So werde im Umfeld von Verteidigungsministerin Micheèlle Alliot-Marie über den Bau von taktischen "Mini-Atombomben" nachgedacht, die gezielt gegen bestimmte Gebäudekomplexe eingesetzt werden könnten. Ebenso wie die USA bereite sich nun auch Frankreich darauf vor, solche Waffen "präventiv" gegen "Schurkenstaaten" einsetzen zu können. (afp)