Unauffällig laufen polnische Soldaten durch die Straßen von Hilla. Ab und zu hebt ein vorbeigehender Iraker die Hand zum Gruß. Keine Frage, die Besatzer haben die Sympathien der Bevölkerung in der zentralirakischen Ortschaft gewonnen. Seit Anfang September führt das EU-Beitrittsland in fünf irakischen Provinzen das Kommando über eine rund 9200 Mann starke multinationale Truppe aus 21 Ländern - neben Polen (insgesamt 2500 Soldaten) vor allem Ukrainer, Spanier (insgesamt 1300 Soldaten), Skandinavier und Balten; auch Kontingente aus Mittelamerika, Thailand und der Mongolei sind dabei. Während ihre rund 153 000 Kameraden von der US-Armee im Irak täglich zum Ziel von Anschlägen werden, herrscht in der von polnischen Soldaten kontrollierten Zone "Zentraler Süden", zwischen der irakischen Hauptstadt Bagdad und der Hafenstadt Basra gelegen, weitgehend Ruhe. Ähnliches gilt für die britisch verwaltete Besatzungszone im Süden Iraks. Den insgesamt 11 000 Briten im Irak sind in dieser Region neben 370 Dänen vor allem Italiener zugeordnet, die mit 3000 Mann im gesamten Irak das größte Kontingent der multinationalen Hilfsstreitmacht stellen. Ebenfalls im Süden sind 1100 niederländische Soldaten stationiert. Ein Großteil der während der Kriegshandlungen im irakischen Süden eingesetzten 1000 australischen Soldaten befindet sich derzeit auf Schiffen im Golf. Kleinere Einheiten - die kleinsten kommen aus Lettland (150), Litauen (85) und Mazedonien (28) - besorgen Transporte, helfen in Stäben und sind für die Flugsicherheit im Raum Bagdad zuständig. Wichtigste Stütze in den von den USA kontrollierten mittleren und nördlichen Zonen sind kurdische Peschmerga-Kämpfer. Die britisch-amerikanische Irak-Koalition wird derzeit von rund 14 000 Soldaten aus etwa 30 Ländern unterstützt. (afp/ap/swa)