Am Abend wurde Tel Aviv wieder beschossen. Berichte über Verletzte gab es vorerst nicht. Die aktuellen News zu Israel im Blog.

  • Zahl getöteter Palästinenser steigt auf mindestens 1900
  • Weber mit Forderung für EU-Außengrenzen
  • Bodentruppen in Gaza
  • Reuters Journalist im Libanon getötet
  • USA wollen Öffnung eines Grenzübergangs von Gaza nach Ägypten
  • Hamas: Zahl der Toten im Gazastreifen auf 1799 gestiegen
  • Laut Hamas 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet
  • Tausende Palästinenser fliehen aus nördlichem Gazastreifen
  • Italiens Außenminister vergleicht Hamas mit Gestapo und SS
  • Baerbock fordert bei Israel-Besuch Hamas zur Freilassung von Geiseln auf

Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am vergangenen Samstag setzt die israelische Armee ihre schweren Luftangriffe auf den Gazastreifen fort. Am Freitag rief die israelische Armee die Zivilbevölkerung in Gaza auf, sich südlich vom Fluss Gaza in Sicherheit zu bringen. Die von Beobachtern erwartete Bodenoffensive hat offiziell noch nicht begonnen – doch die israelische Armee ist offenbar vereinzelt bereits mit Truppen im Gazastreifen aktiv.

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Großangriff auf das Grenzgebiet zu Israel das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet. Mindestens 1300 Menschen kamen ums Leben, 2700 weitere wurden verletzt.

Gazastreifen: Die Lage verschärft sich zusehends.
Gazastreifen: Die Lage verschärft sich zusehends. © dpa | dpa-infografik GmbH

Hier finden Sie alle neuen Entwicklungen zur Lage in Israel im Newsblog.

Hamas-Angriff auf Israel – News vom 13. Oktober: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mindestens 1900

22.51 Uhr: Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1900 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium im von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen am Freitagabend mit. Unter den Opfern seien 614 Kinder und Jugendliche. Mindestens 7696 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Tel Aviv unter Beschuss

21.30 Uhr: Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind am späten Freitagabend aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

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Bereits am Nachmittag hatte es in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm gegeben. Dabei musste auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum.

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EVP-Chef Manfred Weber fordert EU-Außengrenzen strikt auf Einreise potenzieller Hamas-Terroristen zu kontrollieren

21.00 Uhr: Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, hat gefordert, die EU-Außengrenzen verstärkt auf die Einreise potenzieller Hamas-Terroristen zu kontrollieren. „An den EU-Außengrenzen muss beispielsweise strikt geprüft werden, ob ankommende Migranten mögliche Hamas-Terroristen oder -Unterstützer sind. Diese müssen bereits an der Außengrenze gestoppt werden“, sagte Weber unserer Redaktion.

Die EU-Staaten müssten ihre Lehren aus der Vergangenheit ziehen und potenzielle Hamas-Terroristen in Europa frühzeitig erkennen, fügte der stellvertretende CSU-Chef hinzu. Dafür seien hohe Wachsamkeit und ein entschlossenes Vorgehen notwendig. „Wir müssen uns auch in Europa stärker auf Hamas-Aktivitäten einrichten, vor allem gegen das jüdische Leben hierzulande“, betonte Weber. „Der Hamas-Terror richtet sich gegen Israel, aber auch gegen die westliche Wertegemeinschaft.“

In vergangenen 24 Stunden Einsätze israelischer Bodentruppen im Gazastreifen

18.30 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Einsätze mit Bodentruppen ausgeführt. Die Einsätze hätten der Suche nach „vermissten Personen“ sowie nach „Terroristen“ und deren Waffen gedient, teilte die Armee am Freitag mit.

Kameramann bei Luftangriff im Libanon offenbar getötet

18.20 Uhr: Ein Reuters-Journalist ist an der israelisch-libanesischen Grenze ums Leben gekommen. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, teilte eine Reuters-Sprecherin in London am Freitag auf Anfrage mit. Zwei weitere Journalisten der Nachrichtenagentur seien verletzt worden.

Putin nennt Angriff auf Israel „beispiellos“ in Umfang und Brutalität

16.54 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat knapp eine Woche nach den Terror-Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel diese erstmals verurteilt. „Israel wurde mit einer historisch beispiellosen Attacke konfrontiert“, das betreffe nicht nur den Umfang, sondern auch die Brutalität, sagte Putin am Freitag auf einer Pressekonferenz in Bischkek am Rande des Gipfels der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.

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„Israel hat natürlich das Recht auf die Gewährleistung seiner Sicherheit und Garantien für diese Sicherheit“, sagte er. Zugleich warf er Israel vor, „mit ziemlich brutalen Methoden“ darauf zu reagieren. Er forderte den Schutz von Zivilisten und bot einmal mehr Russland als Vermittler in dem Konflikt an. In einer ersten Reaktion auf die Hamas-Angriffe hatte der Kremlchef Mitte der Woche noch die USA als Schuldigen für die Gewalt bezeichnet. Deren Nahostpolitik sei gescheitert, weil sie nicht nach einem für alle Seiten annehmbaren Kompromiss gesucht hätten.

Wladimir Putin wirft Israel vor, sich „mit ziemlich brutalen Methoden“ zu verteidigen.
Wladimir Putin wirft Israel vor, sich „mit ziemlich brutalen Methoden“ zu verteidigen. © DPA Images | PAVEL BEDNYAKOV

Tausende Palästinenser fliehen aus dem nördlichen Gazastreifen Richtung Süden

16.28 Uhr: Nach der israelischen Evakuierungsaufforderung an Bewohner des nördlichen Gazastreifens sind am Freitag tausende Palästinenser Richtung Süden geflüchtet. AFP-Korrespondenten sahen auf Straßen in Richtung des südlichen Gazastreifens zahlreiche Menschen, die zu Fuß, in Autos, mit Motorrädern oder Eselskarren auf der Flucht waren.

Die israelische Armee hatte die Palästinenser am Morgen in über dem Gazastreifen abgeworfenen Flugblättern aufgerufen, den Norden des Palästinensergebiets zu verlassen. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas wies die Evakuierungaufforderung zurück. Die UNO kritisierte die Aufforderung und warnte vor einer humanitären Katastrophe.

Raketen auf Tel Aviv – Außenministerin Baerbock musste in Schutzraum ausharren

16.25 Uhr: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Freitag erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren zwei dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören. Auch Außenministerin Annalena Baerbock, die derzeit auf Solidaritätsbesuch in Israel ist, und ihre Delegation mussten während des Angriffs in einen Schutzraum, wie es aus Delegationskreisen hieß. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Zahl der Toten im Gazastreifen steigt laut Hamas auf 1799

15.49 Uhr: Bei dem israelischen Beschuss des Gazastreifens nach dem Großangriff der Hamas auf Israel sind nach neuen Angaben mindestens 1799 Menschen getötet und mehr als 7000 weitere verletzt worden. Unter den 1799 Todesopfer in dem Palästinensergebiet seien 583 Kinder und 351 Frauen, teilte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Freitag mit. Auf israelischer Seite wurden nach bisherigen Angaben mehr als 1300 Menschen getötet, darunter nach Armeeangaben mindestens 258 Soldaten.

Rauch, Asche und Staub steigen nach israelischen Luftangriffen im südlichen Gazastreifen auf.
Rauch, Asche und Staub steigen nach israelischen Luftangriffen im südlichen Gazastreifen auf. © Abed Rahim Khatib/dpa | Unbekannt

USA wollen Öffnung eines Grenzübergangs von Gaza nach Ägypten

15.13 Uhr: Die US-Regierung bemüht sich weiter um die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. „Er ist immer noch geschlossen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht weiterhin alles versuchen werden, um mit den Israelis und den Ägyptern über eine Öffnung und einen sichere Ausreise zu sprechen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten. Man müsse außerdem weiter sicherstellen, dass humanitäre Unterstützung nach Gaza gelange.

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Baerbock fordert bei Israel-Besuch Hamas zur Freilassung von Geiseln auf

14.55 Uhr: Bei ihrem Besuch in Israel hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Hamas aufgerufen, die von ihr aus Israel entführten Geiseln freizulassen. „Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei“, sagte Baerbock am Freitag bei ihrem Treffen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen.

Mit Blick auf Israels Gegenoffensive nach dem Angriff der Hamas vom vergangenen Samstag sagte Baerbock: „Israel hat das Recht - nein, die Pflicht, seine Staatsangehörigen zu befreien.“ Baerbock landete am Freitagvormittag in Tel Aviv. Gemeinsam mit Cohen besuchte sie nach AFP-Informationen die südisraelische Stadt Netivot, unweit der Grenze zum Gazastreifen. Dabei führte sie auch Gespräche mit Angehörigen deutscher Geiseln. Im Anschluss besuchten sie und Cohen ein Wohnhaus, das bei den Hamas-Angriffen von einer Rakete getroffen worden war. In dem Haus wurden der Großvater, der Vater und der Sohn getötet.

Die Außenministerin sprach von „unvorstellbaren Gräueltaten“, welche die Hamas begangen habe. „Die Terroristen haben auf ihrem Mordzug viele Menschen mit unvorstellbarer Gewalt verschleppt, ihnen das Schlimmste angetan, was Menschen einander antun können“, sagte Baerbock.

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Italiens Außenminister vergleicht Hamas mit Gestapo und SS

14:00 Uhr: Italiens Außenminister Antonio Tajani hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas wegen ihres Großangriffs auf Israel mit der Gestapo und der SS verglichen. „Die Hamas ist wie (die islamistische Terrormiliz) IS, wie die Gestapo, wie die SS. Sie machen dasselbe. Sie sind Terroristen. Sie sind Mörder“, sagte der Vize-Ministerpräsident von der Partei Forza Italia am Freitag bei einem Besuch in Israel, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Zugleich hielt er der Hamas vor, das palästinensische Volk im Gazastreifen als „Schutzschild“ zu missbrauchen.

Die SS gehörte in der Nazizeit zu den brutalsten Organisationen, mit denen sich Diktator Adolf Hitler die Macht sicherte. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehörten auch die deutschen Vernichtungslager, wo Millionen Juden ermordet wurden. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war in den Jahren 1933 bis 1945 die politische Polizei des Nazi-Regimes und ebenfalls für äußerst rücksichtsloses Vorgehen bekannt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Israel angekommen

13.07 Uhr: Nach dem Hamas-Terrorangriff ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Von der Leyen wird von EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola begleitet. Die Politikerinnen wollen die israelische Führung treffen, teilte von der Leyen auf der Onlineplattform X (früher Twitter) mit. Metsola schrieb auf X, der Terror werde nicht siegen. „Wir können – wir müssen – die Hamas stoppen“.

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Lufthansa-Sonderflüge werden auch in umgekehrte Richtung genutzt

11.59 Uhr: Auf den Sonderflügen der Lufthansa sollen nach übereinstimmenden Informationen auch auf dem Hinflug nach Tel Aviv Passagiere mitfliegen. Vier Flugzeuge, die am Freitag nach Tel Aviv starten, sollen demnach Personen transportieren. Um wie viele Menschen es sich handelt, ist unklar. Nach Informationen des Magazins „Spiegel“ fliegt auch eine Gruppe israelischer Reservisten von Deutschland nach Israel.

Israel will Evakuierungen so weit wie möglich sichern

11.47 Uhr: Israels Armee will die geforderte Evakuierung der Einwohner aus dem nördlichen Gazastreifen nach Angaben eines Sprechers so sicher wie möglich machen. „Wir werden die Attacken kontrollieren, damit sie sich sicher bewegen können“, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Freitag. „Es ist eine Kriegszone“, betonte er gleichzeitig.

Es sei Israel klar, dass eine Evakuierung mehr als 24 Stunden dauern würde. Er nannte aber keinen klaren Zeitrahmen. Man habe die Einwohner den Aufruf auf verschiedenen Kanälen übermittelt. Man werde auch alles unternehmen, um sensible Orte wie Krankenhäuser bei Luftangriffen nicht zu treffen, sagte Hagari.

Hunderte Raketen aus Gaza in Richtung Israel abgefeuert

11.19 Uhr: Militante Palästinenser haben am Freitag erneut hunderte Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Wie eine AFP-Reporterin aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gebiet berichtete, wurde innerhalb einer Viertelstunde eine Salve von Raketen abgeschossen. Die israelische Armee bestätigte die Raketenangriffe auf ihrem Gebiet. In der Küstenstadt Aschkelon, in der Grenzstadt Sderot sowie weiteren Orten am Rande des Palästinensergebiets gab es erneut Raketenalarm.

Eine Raketensalve wird von Hamas-Kämpfern in Gaza-Stadt auf Israel abgefeuert.
Eine Raketensalve wird von Hamas-Kämpfern in Gaza-Stadt auf Israel abgefeuert. © AFP | MOHAMMED ABED

Eskalation zwischen Israel und Hisbollah laut Bericht „unwahrscheinlich“

10.45 Uhr: US-Geheimdienste haben eine militärische Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah im Libanon und dem israelischen Militär noch zu Beginn des Jahres als „unwahrscheinlich“ eingeschätzt. Das berichtete die „Washington Post“ am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Geheimdienstdokument aus dem Februar. Selbst in Zeiten erhöhter Spannungen hätten beide Seiten in der Vergangenheit das Ziel verfolgt, „Stärke zu demonstrieren und gleichzeitig eine Eskalation zu vermeiden“, hieß es.

Seit einem Abkommen zwischen Israel und dem Libanon zur gemeinsamen Seegrenze Ende 2022 habe sich eine Haltung der „gegenseitigen Abschreckung“ eingestellt, zitierte die Zeitung aus dem Dokument. Dazu gehöre, dass Israel Raketen auf unbewohnte Gebiete im Libanon abfeuere oder dass die Hisbollah israelische Drohnen abschieße. Solche Aktionen seien zwar provokativ, zielten aber nicht darauf ab, einen größeren Konflikt auszulösen. Es gebe jedoch Faktoren, die diesen Zustand gefährden könnten, hieß es weiter. Darunter falle die „Unfähigkeit der Hisbollah“, militante palästinensische Gruppen wie die Hamas, die auch im Libanon aktiv ist, in Schach zu halten.

Im Großen und Ganzen stimme er der Einschätzung der US-Geheimdienste auch nach dem Angriff der Hamas noch zu, sagte der Terrorismus-Experte Matthew Levitt vom Washington-Institut für Nahostpolitik der Zeitung. Doch es sei bereits sichtbar, dass die mit dem Israel verfeindete Hisbollah nun versuche, „die Spielregeln zu ändern“. Die Miliz werde die mangelnde Aufmerksamkeit des israelischen Militärs ausnutzen, es werde immer wieder zu kleineren Vorfällen an der Grenze zwischen beiden Staaten kommen.

Türkei schickt Hilfslieferungen für Gaza nach Ägypten

10.05 Uhr: Die Türkei hat für den Gazastreifen bestimmte Hilfslieferungen nach Ägypten geschickt. Die Lebensmittel und Notfallversorgung enthaltende Lieferung solle über den Grenzübergang Rafah nach Gaza gebracht werden, berichtete der staatliche Sender TRT am Freitag. Ob das gelingen wird, ist jedoch unklar.

Bewohner von Gaza-Stadt laufen durch eine zerstörte Straße.
Bewohner von Gaza-Stadt laufen durch eine zerstörte Straße. © AFP | MOHAMMED ABED

Baerbock zu Gesprächen in Israel gelandet

10.20 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock ist nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt zu ihrem Solidaritätsbesuch in Israel gelandet. Neben politischen Gesprächen standen für die Grünen-Politikerin am Freitag auch Treffen mit deutschen Staatsangehörigen auf dem Programm.

Vor ihrem Abflug am frühen Morgen in Berlin hatte Baerbock den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel erneut scharf verurteilt. „Die Hamas hat in den vergangenen Tagen schreckliche Gräueltaten verübt“, erklärte sie. Die Terrorangriffe seien eine brutale Zäsur. Für die Menschen in Israel habe eine neue Zeitrechnung begonnen. „Es gilt, hinzusehen, und diesen Terror beim Namen zu nennen.“

Baerbock will sich nach Informationen der Familie der mutmaßlich in den Gazastreifen verschleppten deutschen Staatsbürgerin Shani Louk auch mit deren Mutter treffen. Die Familie der 22-Jährigen teilte im baden-württembergischen Sulz am Neckar mit, das Treffen solle am Nachmittag an einem geheimen Ort stattfinden. Shani Louk soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vor Abflug nach Israel in Berlin.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vor Abflug nach Israel in Berlin. © IMAGO/photothek | IMAGO/Florian Gaertner

Laut Hamas 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet

10.08 Uhr: Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen sollen 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Darunter sollen auch ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden in einer Stellungnahme am Freitag. Unabhängig können diese Angaben nicht überprüft werden.

US-Verteidigungsminister Austin zu Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen

10.04 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Der Besuch solle die „unerschütterliche Unterstützung der USA für das israelische Volk“ bekräftigen sowie „die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass Israel über das verfügt, was es für seine Verteidigung braucht“, erklärte das US-Verteidigungsministerium am Freitag. Austin will sich unter anderem mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant treffen.

Zahl der Toten in Israel steigt auf 1300

8.31 Uhr: Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1300 gestiegen. Das gab der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Jonathan Conricus, am Freitagmorgen bekannt. Die große Mehrheit der Todesopfer sind nach Militärangaben Zivilisten. Mehr als 3000 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher.

Hamas bezeichnet Evakuierung des nördlichen Gazastreifens als „Propaganda“

8.04 Uhr: Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat den Aufruf der israelischen Armee zur Evakuierung des nördlichen Küstengebiets als „Propaganda“ bezeichnet. Zivilisten sollten nicht auf die „Propagandanachrichten reinfallen“, teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag mit. Israel, die USA und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

Aus Sicherheitskreisen aus dem Gazastreifen hieß es, dass Bewohner am Verlassen des Nordens gehindert werden sollten. Augenzeugen im Gazastreifen berichteten, mehrere Bewohner seien bereits von der Hamas gestoppt und zur Rückkehr in den Norden aufgefordert worden. Generell herrsche große Panik in dem Gebiet, es gebe keine klaren Anweisungen.

Bewohner von Gaza-Stadt machen sich auf den Weg, den Norden der Region zu verlassen.
Bewohner von Gaza-Stadt machen sich auf den Weg, den Norden der Region zu verlassen. © AFP | MAHMUD HAMS

Israels Luftwaffe greift 750 Ziele im Norden des Gazastreifens an

7.35 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die Angreifer der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens Hunderte Ziele angegriffen. Dutzende Kampfflugzeuge hätten in der Nacht 750 militärische Ziele angegriffen, teilte Israels Militär am frühen Freitagmorgen mit. Zu den angegriffenen Zielen gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt würden sowie Waffenlager.

Krankenhauschef: Gaza-Blockade ist „medizinische Katastrophe“

7.10 Uhr: Der Chef des Auguste-Viktoria-Krankenhauses in Ost-Jerusalem, Fadi Atrash, hat die israelische Blockade des Gaza-Streifens als „medizinische Katastrophe“ angeprangert. Das Abschneiden der Stromverbindungen für Krankenhäuser und Kliniken sowie das Ausbleiben von Medikamenten und Gerät könnten die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten beschleunigen, sagte Atrash dem Evangelischen Pressedienst.

„Davon werden Menschen in Gaza betroffen sein und in der ganzen Region“, warnte der Chef des traditionsreichen Krankenhauses, das vom Lutherischen Weltbund betrieben wird. Zudem könne das medizinische Personal dringende Behandlungen wie Chemo-Therapien und Nieren-Dialysen, aber auch einfache Diagnosen kaum noch anbieten. Der Chef des Auguste-Viktoria-Krankenhauses berichtete zudem, dass in seiner Einrichtung mehrere Dutzende Krebspatienten aus Gaza festsäßen.

„Wir vom Auguste-Viktoria-Hospital sind natürlich bereit, den Patienten in Gaza zu helfen, wir können aber nichts tun, weil niemand in das Gaza-Gebiet reinkommt und niemand rauskommt“, hielt Atrash fest. Die Ohnmacht angesichts der Gaza-Blockade durch Israel sei „sehr frustrierend“.

Israels Armee fordert Zivilisten auf, den Norden des Gazastreifens verlassen

6.33 Uhr: Israels Militär hat zur Evakuierung des nördlichen Gazastreifens aufgefordert. „Das Militär ruft alle Zivilisten von Gaza auf, ihre Häuser zu ihrer eigenen Sicherheit und zu ihrem Schutz nach Süden zu verlassen“, teilte die Armee am Freitagmorgen mit.

Auch die UNO bestätigte die Anordnung. Dem Befehl zufolge sollen rund 1,1 Millionen Menschen binnen 24 Stunden in den Süden des Gebiets umziehen, erklärte Stéphane Dujarric, Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP und forderte eine Rücknahme der Anordnung.

„Die Vereinten Nationen appellieren nachdrücklich an die Rücknahme eines solchen Befehls, falls er bestätigt wird“, erklärte Dujarric und warnte, dies würde die bereits bestehende Tragödie in eine „katastrophale Situation“ verwandeln. Eine Evakuierung dieses Ausmaßes sei unmöglich, ohne verheerende humanitäre Folgen zu verursachen.

Netanjahu: Jedes Hamas-Mitglied ist ein toter Mann

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    Muslimische und türkische Organisationen in Deutschland rufen zu Frieden auf

    6.22 Uhr: Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel und einem Aufruf der radikalen Palästinenserorganisation zu weltweiter Gewalt haben sich muslimische und türkische Organisationen in Deutschland mit Jüdinnen und Juden solidarisiert und zu Frieden aufgerufen. Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Gökay Sofuoglu, sagte im Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe) an alle Muslime in Deutschland gerichtet: „Bleiben Sie besonnen! Halten Sie sich von der Manipulation der Hamas fern, diese schadet den Muslimen in aller Welt!“

    „Wir sollten gemeinsam klare Kante zeigen“, fügte Sofuoglu hinzu. „Ich appelliere deshalb an alle Muslime in Deutschland, sich nicht von der Hamas instrumentalisieren zu lassen.“ Sofuoglu sagte, er sorge sich wegen der Gewalt in Israel und der Solidaritätsbekundungen in Deutschland um das „friedliche Zusammenleben“ hierzulande.

    Vor dem Freitagsgebet rief auch der Vorstandsvorsitzende des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland, Yakup Ayar, zu Frieden auf. Ayar sagte dem „Tagesspiegel“: „Während der morgigen Freitagspredigt werden wir bundesweit in allen Ditib-Moscheen dieses Thema aufgreifen und gemeinsam für den Frieden beten.“ Dem Verband gehören alle großen Islamverbände an und damit eine Mehrzahl der Moscheen in Deutschland.

    WHO: Gesundheitssystem im Gazastreifen am Rande des Zusammenbruchs

    6.14 Uhr: Angesichts der massiven Luftangriffe der israelischen Armee steht das Gesundheitssystem im Gazastreifen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „am Rande des Zusammenbruchs“. Die Zeit werde knapp, um eine „humanitäre Katastrophe zu verhindern“, wenn angesichts der vollständigen Blockade des Gebietes kein Treibstoff und keine lebensrettenden medizinischen und humanitären Güter schnell in den Gazastreifen gebracht werden können, warnte die WHO in einer Stellungnahme. „Krankenwagen können die Verwundeten nicht erreichen“, beklagte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in der Nacht zum Freitag auf X, vormals Twitter.

    Die Krankenhäuser hätten nur wenige Stunden Strom am Tag, da sie die schwindenden Treibstoffreserven rationieren und sich auf Generatoren verlassen müssten, erklärte die WHO.

    Bundeswehr bereitet vorsichtshalber Evakuierung von Deutschen vor

    1.52 Uhr: Die Bundeswehr bereitet sich darauf vor, notfalls deutsche Staatsbürger aus Israel nach Deutschland bringen zu können. In Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt seien angesichts der jüngsten Gewaltspirale zwischen Israelis und Palästinensern „vorbereitende präventive Maßnahmen“ in die Wege geleitet worden, teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht zum Freitag in Berlin mit. „Im Falle einer weiteren Lageverschärfung stünde der militärische Evakuierungsverband der Bundeswehr bereit“, hieß es.

    Mit den Maßnahmen solle sichergestellt werden, „dass die Bundesregierung im Falle eines Ausfalls des zivilen Flugbetriebs aus Israel alle notwendigen logistischen Vorkehrungen für eine rasche Abholung durch die Luftwaffe getroffen hat“. Zu den getroffenen Maßnahmen gehöre die Entsendung von gemeinsamen Krisenunterstützungsteams des Auswärtigen Amts auch mit Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nach Israel und in umliegende Staaten.

    Mehrfach hatte die Bundesregierung in den vergangenen Jahren auch die Flugzeuge der Luftwaffe und schwerbewaffnete Soldaten geschickt, um deutsche Bürger und andere Schutzbedürftige aus Kriegsgebieten auszufliegen. Dass dies bei einer Eskalation in Israel nun auch grundsätzlich möglich wäre, hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius bereits deutlich gemacht. Der SPD-Politiker sagte am Mittwoch: „Wir stehen jederzeit bereit zu tun, was zu tun ist, wenn die Lage in Israel und die außenpolitische Einschätzung von Kanzleramt und Auswärtigem Amt das hergeben.“

    Luftwaffen-Manöver „Air Defender 2023“ mit Besuch von Verteidigungsminister  Boris Pistorius (SPD) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Airbu
    Luftwaffen-Manöver „Air Defender 2023“ mit Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Airbu © FUNKE Foto Services | Maurizio Gambarini

    Hamas-Angriff auf Israel – News vom 12. Oktober: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1500

    22.35 Uhr: Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1537 gestiegen. Mindestens 6612 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Donnerstagabend mitteilte.

    Gewalt auch in Jerusalem – Angreifer schießt Polizisten an

    21.45 Uhr: Nach den Terrorattacken im israelischen Grenzgebiet und israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist es auch in Jerusalem zu Gewalt gekommen. Bei einem Angriff mit einer Schusswaffe im Osten der Stadt habe ein „Terrorist“ einen Polizisten schwer und einen weiteren leicht verletzt, teilten israelische Sicherheitskräfte am Donnerstagabend mit. Der Schütze sei „neutralisiert“ worden.

    Palästinensischen Angaben zufolge wurde er getötet. Zu dem Angriff bekannte sich die radikale Palästinenserorganisation PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas). Sie propagiert den bewaffneten Kampf gegen Israel, ist aber im Gegensatz zur im Gazastreifen herrschenden Hamas nicht religiös geprägt. Israels Polizei machte zunächst keine Angaben zur Identität des Angreifers. Medienberichten zufolge stammte dieser aus Beit Hanina im Westjordanland.

    Großbritannien verlegt laut Medienbericht Schiffe in östliches Mittelmeer

    19.21 Uhr: Großbritannien will einem Bericht zufolge zwei Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer entsenden und Israel mit Aufklärungsflügen unterstützen. Das berichtete die Londoner „Times“ am Donnerstagabend unter Berufung auf ungenannte Quellen. Demnach soll es sich um die beiden Unterstützungsschiffe „RFA Argus“ and „RFA Lyme Bay“ handeln. Die Maßnahme solle Israel versichern, dass es sich auf die Unterstützung Großbritanniens verlassen könne, so der Bericht.

    Die konservative britische Regierung von Premierminister Rishi Sunak hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht bei seiner Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas. Außenminister James Cleverly war bereits am Mittwoch zu Gesprächen mit der israelischen Regierung in das Land gereist.

    Abbas verurteilt Angriffe auf Zivilisten „auf beiden Seiten“

    18.41 Uhr: Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat Angriffe auf Zivilisten „auf beiden Seiten“ verurteilt. Abbas habe bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman „die Ablehnung von Praktiken, die mit der Tötung oder dem Missbrauch von Zivilisten auf beiden Seiten verbunden sind“ unterstrichen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag. Abbas habe zudem die Freilassung von Zivilisten, Gefangenen und Inhaftierten gefordert.

    Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas (links) beim jordanischen König Abdullah II.
    Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas (links) beim jordanischen König Abdullah II. © AFP | THAER GHANAIM

    Auf die Gräueltaten der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas in Israel ging er jedoch laut dem Bericht nicht direkt ein. Abbas war von mehreren westlichen Staaten zu einer Verurteilung der Taten aufgefordert worden, darunter auch von Bundeskanzler Olaf Scholz.

    Erster Sonderflug für Deutsche aus Israel in Frankfurt gelandet

    18.31 Uhr: Der erste Sonderflug der Lufthansa aus Israel ist am Donnerstagabend auf dem Frankfurter Flughafen gelandet. An Bord sind 370 Deutsche. Die Sondermaschine war am Mittag in Tel Aviv gestartet. Busse standen in Frankfurt bereit, um die Menschen vom Rollfeld zu bringen. Mit Sonderflügen sollen Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland gebracht werden. Weitere Flüge im Auftrag des deutschen Außenministeriums sollen folgen.

    Leseempfehlung zu den Gräueltaten der Hamas

    17.36 Uhr: Berichte von geköpften Babys in einem israelischen Kibbuz sorgen weltweit für Entsetzen. Doch gibt es Belege dafür? Ein Faktencheck.

    Lesen Sie hier: Babys von Hamas geköpft? Was wir wissen – und was nicht

    Israels Armeechef räumt Versäumnisse ein

    17.17 Uhr: Israel Militärchef Herzi Halevi hat Versäumnisse der Armee eingeräumt. „Die IDF ist für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich und am Samstagmorgen sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden“, sagte er in einer Erklärung am Donnerstag. Er plädierte für eine Aufarbeitung der Fehler nach dem Krieg.

    Das Massaker an Kindern und Frauen sei unmenschlich, sagte Halevi in seiner ersten öffentlichen Erklärung seit den Terrorattacken weiter. „Die IDF kämpft gnadenlos gegen Terroristen, die unvorstellbare Taten begangen haben.“ Die Armee töte sie und zerstöre im Gazastreifen die Terrorinfrastruktur. Der Militärchef beteuerte außerdem: „Wir werden alles tun, um die Entführten nach Hause zurückzubringen.“

    „Hat Monate gedauert, die Operation vorzubereiten“, sagt ein Hamas-Funktionär

    17.13 Uhr: Die Vorbereitung der islamistischen Hamas auf den Großangriff in Israel hat nach Aussagen eines hohen Hamas-Funktionärs Monate gedauert. Ali Barakeh, Hamas-Funktionär im Exil in der libanesischen Hauptstadt Beirut, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: „Es hat Monate gedauert die Operation vorzubereiten.“ Bisher hätten sie ihr Ziel erreicht. „Später wollen wir einen Gefangenenaustausch erzwingen“, sagte Barakeh.

    Die Mitglieder der Gruppierung, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hätten sich auf eine lange Dauer der „Operation“ eingestellt. „Wir haben genug Waffen und Ausrüstung, um uns der Besatzungsmacht zu stellen“, sagte Barakeh. Die israelische Armee sei von der Hamas besiegt worden – sie habe sich als „Papiertiger“ herausgestellt.

    USA hatten keine Hinweise auf bevorstehenden Hamas-Angriff

    17.03 Uhr: Die USA hatten nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin keine „frühen Warnungen oder Hinweise“ darauf, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas Israel angreifen würde. „Wenn wir diese Hinweise gehabt hätten, hätten wir sie mit Israel geteilt, aber meines Wissens haben wir nichts dergleichen gesehen“, sagte Austin am Donnerstag nach einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. © AFP | SIMON WOHLFAHRT

    Austin betonte zudem, dass Washington keine Bedingungen an die Art und Weise knüpft, wie Israel die von den USA bereitgestellten Waffen zur Bekämpfung der Hamas einsetzt. „Wir haben keine Bedingungen für die Bereitstellung dieser Ausrüstung gestellt.“ In Israel gebe es „ein professionelles Militär, das von einer professionellen Führung geführt wird, und wir hoffen und erwarten, dass sie bei ihrer Kampagne das Richtige tun“.

    Leseempfehlung zum Besuch des Emirs von Katar

    16.56 Uhr: Schräger Eindruck, aber eine richtige Entscheidung: Warum das Treffen des Kanzlers mit dem Emir von Katar gerade jetzt so wichtig war.

    Lesen Sie hier: Olaf Scholz un der Emir von Katar: Sie mussten reden!

    Lufthansa fliegt zunächst mehr als 660 Deutsche aus Israel aus

    16.39 Uhr: Die Lufthansa hat mit ihren ersten drei Sonderflügen am Donnerstag bislang mehr als 660 deutsche Staatsbürger und deren Familienangehörige aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel ausgeflogen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Donnerstag, die ersten drei Flüge aus Tel Aviv befänden sich auf direktem Weg nach Frankfurt sowie München. Weitere Flüge würden am Donnerstag im Laufe des Nachmittags und an diesem Freitag folgen.

    Scholz dringt bei Emir von Katar auf Freilassung der Hamas-Geiseln

    16.36 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Gespräch mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, eine schnellstmögliche Freilassung der Geiseln der islamistischen Hamas gefordert. Der Kanzler habe unterstrichen, „dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der Geiseln habe“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Donnerstag nach dem Gespräch der beiden mit.

    Der reiche Golfstaat Katar zählt zu den wichtigsten Unterstützern der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas. Das Außenministerium in Doha hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Massaker mit Hunderten Toten verantwortlich gemacht und auf die „ständigen Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes“ verwiesen.

    Leseempfehlung: Emir von Katar bei Scholz: Wer er ist – und was er will

    15.59 Uhr: Katar soll islamistische Terrorgruppen finanzieren, darunter die Hamas. Jetzt bringt sich das Staatsoberhaupt als Vermittler ins Spiel.

    Lesen Sie hier: Emir von Katar bei Scholz: Wer er ist – und was er will

    Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1400

    15.51 Uhr: Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1417 gestiegen. Darunter seien 248 Frauen sowie 447 Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Gaza mit. Mindestens 6268 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

    Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Großangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3290 weitere wurden laut Gesundheitsministerium verletzt. Rund 150 Menschen weitere wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt.

    Pistorius: erwartet bei Bodenoffensive weitere Eskalation

    15.47 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius geht im Fall einer israelischen Bodenoffensive als Reaktion auf die Angriffe islamistischer Hamas-Terroristen von einer weiteren Eskalation der Lage aus. Zugleich versicherte er Israel am Donnerstag am Rande von Nato-Treffen in Brüssel, dass Deutschland an der Seite des Landes stehe. „Es ist ein klassischer Abwehrkampf“, sagte der SPD-Politiker. „Und natürlich sind die Israelis jetzt in einer Situation, wenn sie die Bodenoffensive starten, dass wir alle damit rechnen müssen, dass die Situation eskaliert. Wir stehen an der Seite Israels und hoffen sehr, dass es nicht zu weiteren Eskalationen kommt.“

    Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Nato-Treffen in Brüssel.
    Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Nato-Treffen in Brüssel. © AFP | SIMON WOHLFAHRT

    Baerbock reist am Freitag zu Solidaritätsbesuch nach Israel

    15.25 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mit.

    „Das unwürdige Chaos um die Ausreise der Deutschen hat nun lange genug angedauert“

    15.19 Uhr: Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, hat die Organisation der Lufthansa-Sonderflüge zur Abholung deutscher Staatsangehöriger aus Israel kritisiert. „Das unwürdige Chaos um die Ausreise der Deutschen hat nun lange genug angedauert“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es sei an der Zeit, dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) „handelt und den Prozess zur Chefsache erklärt. Gegebenenfalls müssen nun doch militärische Kapazitäten genutzt werden, um die Deutschen nach Hause zu bringen.“

    Zuvor hatte die Lufthansa damit begonnen, Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Ein erster Sonderflug startete am Nachmittag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt, wie es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß.

    Hardt kritisierte, die Ausreise komme weiter nur schleppend voran. Baerbock „hat versucht, das Problem der Ausreise mit möglichst wenig eigenem Aufwand an die Lufthansa auszulagern. Das Ergebnis ist anhaltendes Chaos.“ Die entsprechende Hotline der Lufthansa für die wenigen Ausreiseflüge sei ständig belegt, Menschen hätten wegen stundenlanger Handytelefonate aus Israel teils Telefonrechnungen in deutlich vierstelliger Höhe. Die Ausreise muss vorab mit telefonisch durchgegebener Kreditkartennummer bezahlt werden. „Unpraktikabler geht es vor allem für Schulklassen, Kinder und alte Leute kaum“, kritisierte Hardt.

    Syrische Flughäfen nach israelischem Angriff außer Betrieb

    14.38 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien die Flughäfen in Aleppo und Damaskus getroffen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, sollen bei den Angriffen vom Donnerstag Landebahnen der beiden Flughäfen beschädigt worden sein. Der Betrieb sei eingestellt worden. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu den Berichten.

    Israelischer Minister übernimmt Mitverantwortung nach Hamas-Angriff

    14.36 Uhr: Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff auf Israel hat erstmals ein Minister der Regierung Benjamin Netanjahus Mitverantwortung übernommen. „Wir sind die Regierung zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist. Wir sind verantwortlich“, sagte Bildungsminister Joav Kisch am Donnerstag im israelischen Fernsehen. Auch die Armee sei verantwortlich.

    Israel wurde von dem Angriff am Samstag völlig überrumpelt, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. „Wir haben uns mit Blödsinn beschäftigt“, sagte Kisch, der der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. „Wir haben vergessen, wo wir leben.“ Doch jetzt sei nicht die Zeit, um sich damit zu beschäftigen. „Jetzt müssen wir uns auf den Sieg konzentrieren.“

    Israel greift syrischen Berichten zufolge Flughäfen von Damaskus und Aleppo an

    14.06 Uhr: Israel hat syrischen Staatsmedien zufolge die Flughäfen der Städte Damaskus und Aleppo angegriffen. Das syrische Staatsfernsehen berichtete am Donnerstag, eine „israelische Aggression“ richte sich gegen die beiden wichtigsten Flughäfen des Landes. Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

    Israel hat seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 zahlreiche Luftangriffe auf Ziele im Nachbarland Syrien geflogen. Dabei nahm die Armee in erster Linie Kämpfer der Hisbollah-Miliz und anderer pro-iranischer Gruppen ins Visier – sowie Stellungen der syrischen Armee.

    Die israelische Regierung bestätigt nur selten einzelne dieser Einsätze, hat aber wiederholt erklärt, dass sie eine Ausweitung des iranischen Einflusses in Syrien nicht dulden werde. Dem Iran wird von Israel und westlichen Staaten vorgeworfen, die im Gazastreifen herrschende Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel zu unterstützen.

    Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1350

    13.23 Uhr: Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Donnerstag auf mindestens 1354 gestiegen. Mehr als 6000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

    Emir von Katar von Scholz im Kanzleramt empfangen

    12.38 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag in Berlin den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, empfangen. Zentrales Thema bei dem Mittagessen im Kanzleramt dürfte der Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sein. Ursprünglich sollte es bei dem Treffen um die im vergangenen Jahr vereinbarte Energiepartnerschaft gehen; sie sieht insbesondere Flüssiggaslieferungen aus Katar als Ersatz für ausgefallene russische Gaslieferungen vor.

    Begleitet wurde der Besuch von kritischen Stimmen auch aus der Ampel-Koalition. Weil Katar die Hamas finanziell unterstützt, forderte der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse, eine sofortige Aussetzung der Energiepartnerschaft mit dem Golfstaat.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag in Berlin den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, empfangen.
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag in Berlin den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, empfangen. © AFP | ODD ANDERSEN

    Scholz hatte am Morgen im Bundestag die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit dem Emirat nach dem Angriff auf Israel betont. Katar habe eine wichtige Mittlerrolle inne, „die es gerade dieser Tage auch nutzt“, sagte der Bundeskanzler. Er stehe zudem in engem Kontakt mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, der über Gesprächskanäle auch nach Gaza verfüge. Zudem kündigte Scholz an, noch am Donnerstag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu sprechen.

    „Alle drei können bei der Vermittlung und Deeskalation in der aktuellen Lage eine wichtige Rolle spielen“, sagte Scholz und fügte hinzu: „Den Kritikern solcher Kontakte möchte ich sagen: Es wäre unverantwortlich, in dieser dramatischen Lage nicht alle Kontakte zu nutzen, die helfen können.“ Dies geschehe „im Übrigen in enger Abstimmung mit Israel und für diejenigen, die von der Hamas entführt wurden“.

    Parallel schlug Scholz auf X, ehemals Twitter, einen anderen Ton an. Dort erklärte der Kanzler: „Es kursieren Hass und Hetze, die Israel für die Terror-Angriffe der Hamas verantwortlich machen.“ Jedes „Ja, aber“ sei angesichts der Brutalität und Menschenverachtung der Terroristen völlig fehl am Platz.

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    Lufthansa-Hotline für Sonderflüge für Deutsche in Israel überlastet – wohl keine Linienflüge der Airline mehr

    11.59 Uhr: Bei der Buchung der geplanten Sonderflüge für die in Israel gestrandeten Deutschen hat es einem Medienbericht zufolge Probleme gegeben. Mehrere deutsche Staatsangehörige hätten am Mittwoch berichtet, dass die von der Lufthansa eingerichtete Hotline trotz mehr als hundert Anrufen nicht zu erreichen sei, meldete die „Süddeutsche Zeitung“. Auch gebe es keine Warteschleife, sondern nur ein Besetztzeichen. Auch in Onlinenetzwerken gab es entsprechende Beschwerden. Die Fluggesellschaft arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, hieß es in dem „SZ“-Bericht unter Berufung auf das Auswärtige Amt.

    Nach dem Angriff der Hamas auf Israel will die Lufthansa von Donnerstag an Deutsche, die in dem Land gestrandet sind, mit Sonderflügen wieder nach Hause bringen. Am Donnerstag sowie am Freitag sind jeweils vier Flüge ab Tel Aviv geplant, die ab dem Nachmittag wieder in Deutschland zurückerwartet werden.

    Die Lufthansa hatte ihre regulären Israel-Flüge wegen der Situation in Nahost bis einschließlich Samstag eingestellt. Die Fluggesellschaft prüft nun, ob lagebedingt ab Sonntag wieder Linienflüge möglich sind. Laut der „Bild“ ist die Entscheidung jedoch negativ ausgefallen, sodass die Airline auch ab Freitag keine Linienflüge anbieten wird.

    Ein Passagierflugzeug der Lufthansa befindet sich im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt.
    Ein Passagierflugzeug der Lufthansa befindet sich im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt. © Silas Stein/dpa | Unbekannt

    SPD-Fraktionschef Mützenich bietet deutsche Vermittlung bei Geiselbefreiung an

    11.48 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Israel deutsche Vermittlung bei der Befreiung von Geiseln in Israel angeboten. „Wenn es erforderlich und gewünscht ist, wird auch Deutschland seinen Beitrag dazu leisten, wenn es zu Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln kommen muss“, sagte Mützenich am Donnerstag im Bundestag. Besonders wichtig sei es, weitere „unschuldige Opfer zu verhindern“.

    Nato-Partner sichern Israels Verteidigungsminister Solidarität zu

    11.31 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Kollegen der Nato-Staaten persönlich über die Gräueltaten der Hamas an israelischen Zivilisten unterrichtet. Zudem informierte er auch über solche Taten an Staatsangehörigen mehrerer Bündnisstaaten, wie die Nato am Donnerstag mitteilte. Galant sei per Videokonferenz zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister geschaltet worden.

    Zu Reaktion der Bündnispartner hieß es in der Mitteilung, Alliierte hätten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht und deutlich gemacht, dass es das Recht habe, sich „verhältnismäßig“ gegen die ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen. Die Hamas sei aufgerufen, sofort alle Geiseln freizulassen. Zivilisten müssten so gut wie möglich geschützt werden.

    Mit Blick auf israelfeindliche Länder wie den Iran hieß es, Verbündete hätten deutlich gemacht, dass keine Nation oder Organisation es versuchen sollte, die Situation auszunutzen oder sie eskalieren zu lassen. Eine Reihe von Nato-Staaten habe zudem erklärt, dass sie Israel bei den weiteren Reaktionen auf die Situation praktische Unterstützung leisteten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte: „Israel steht nicht allein.“

    Rotes Kreuz: Krankenhäuser in Gaza verwandeln sich in Leichenhallen

    11.29 Uhr: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die Kriegsparteien im Nahen Osten zur Schonung der Zivilisten aufgefordert. Das menschliche Leiden der Zivilbevölkerung sei abscheulich, erklärte Fabrizio Carboni, Regionaldirektor für den Nahen und Mittleren Osten des Roten Kreuzes, am Donnerstag in Genf.

    Ohne Strom drohten sich die Krankenhäuser im Gazastreifen in Leichenhallen zu verwandeln. Neugeborene in Brutkästen und ältere Patienten, die Sauerstoff benötigten, seien gefährdet. Die Nierendialyse falle aus, Röntgenaufnahmen könnten nicht erstellt werden.

    Israelische Familien seien krank vor Sorge um ihre Angehörigen, die als Geiseln genommen werden. Geiselnahmen seien nach dem humanitären Völkerrecht verboten, und jeder, der festgehalten werde, solle sofort freigelassen werden.

    Zerstörte Gebäude in Gaza-Stadt.
    Zerstörte Gebäude in Gaza-Stadt. © IMAGO/ZUMA Wire | IMAGO/Ahmed Zakot

    Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche unterwegs nach Israel

    10.56 Uhr: Ein Sonderflug der Lufthansa ist auf dem Weg nach Israel, um deutsche Staatsbürger im Rahmen einer vom Auswärtigen Amt organisierten Aktion nach Deutschland zu bringen. Der Flug aus Frankfurt sei in der Luft, er solle gegen 11.15 Uhr deutscher Zeit in Tel Aviv landen, hieß es am Donnerstag aus dem deutschen Außenministerium. Nachdem einige Fluggesellschaften die Flüge eingestellt hätten, habe das Auswärtige Amt dafür gesorgt, dass nun doch wieder Sonderflüge der Lufthansa nach Israel flögen, hieß es weiter. Das Auswärtige Amt trage knapp die Hälfte der Kosten.

    Zugleich wurde vom Außenministerium betont: „Wir arbeiten weiter an Ausreisemöglichkeiten – per Flugzeug, per Bus, per Schiff.“ Am Donnerstag und Freitag sollten jeweils bis zu vier Sonderflüge der Lufthansa deutsche Staatsbürger und deren Angehörige aus Israel nach Deutschland fliegen. Zwei Flüge sollen jeweils nach München und zwei nach Frankfurt führen. Die Abflugzeiten sollten um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr (Ortszeit) sein. Es wird demnach damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.

    Minister: Kein Wasser oder Strom für Gaza ohne Rückkehr der Geiseln

    10.45 Uhr: Nach dem Hamas-Großangriff hat Israels Energieminister die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der islamistischen Hamas geknüpft. „Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind“, schrieb Israel Katz am Donnerstag auf der Plattform X (vormals Twitter). Humanitäre Gesten werde es nur im Gegenzug für humanitäre Gesten geben. „Und dass uns keiner Moral predigt“, schrieb Katz.

    Israel hatte zuvor die Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Die Armee verwies allerdings auch darauf, dass die Hamas die Übergänge in das Küstengebiet selbst zerstört habe. Ägypten schloss wegen israelischem Beschuss kurz darauf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen.

    Menschen in Gaza-Stadt befüllen Kanister mit Wasser. Israel hat die Abriegelung des Gazastreifens angeordnet.
    Menschen in Gaza-Stadt befüllen Kanister mit Wasser. Israel hat die Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. © AFP | MOHAMMED ABED

    Leseempfehlung – Überlebender berichtete von Massaker auf Festival: „Wir dachten, unser Ende ist gekommen“

    10.24 Uhr: Elay Karvani wurde Augenzeuge des Massakers auf dem Supernova-Festival in Israel. 260 Menschen kamen ums Leben als die radikal-islamistischen Terroristen der Hamas das Gelände stürmten. Wie er den Angriff erlebte – und überlebte.

    Nun 340.000 im Gazastreifen vertrieben – Tausende Wohnungen zerstört

    9.49 Uhr: Schwere israelische Angriffe im Gazastreifen verbreiten unter der Zivilbevölkerung Angst und Schrecken. Die Schläge kämen aus der Luft, vom Meer und vom Land, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA) am Donnerstag. Auch die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel seien unvermindert weitergegangen. Bis zum späten Mittwochabend seien bereits fast 340.000 Menschen aus ihren Wohnungen geflüchtet, berichtete OCHA. Im Gaza-Streifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.

    Bis Mittwochmittag waren mehr als 4600 Wohnungen zerstört oder so beschädigt, dass sie unbewohnbar sind, wie OCHA unter Berufung auf Behörden in Gaza berichtete. 32.000 weitere waren leicht beschädigt.

    Die Flüchtenden haben kaum sichere Zufluchtsorte: Israel hat den nur 14 Kilometer breiten Küstenstreifen vollständig abgeriegelt, der einzige Grenzübergang nach Ägypten ist auch gesperrt. Sie können sich nur auf dem Territorium bewegen. Sie fliehen OCHA zufolge in der Hoffnung, Angriffen zu entgehen, in andere Viertel zu Verwandten, Freunden oder in Schulen des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Nach Quadratkilometern ist der Gaza-Streifen halb so groß wie Hamburg.

    Rauch steigt nach israelischen Raketenangriffen über Gaza-Stadt auf. 340.000 Menschen sind mittlerweile innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht.
    Rauch steigt nach israelischen Raketenangriffen über Gaza-Stadt auf. 340.000 Menschen sind mittlerweile innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. © AFP | IBRAHIM HAMS

    Israels Armee bereitet sich auf mögliche Gaza-Bodenoffensive vor

    9.44 Uhr: Israels Armee bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. „Wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls dieses von der politischen Führung entschieden wird“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Donnerstag. Eine solche Entscheidung sei noch nicht gefallen.

    Israels Armee hat rund 300.000 Reservisten für einen Krieg mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas mobilisiert.

    Bundeskanzler macht Iran mitverantwortlich für Hamas-Angriff

    9.40 Uhr: In seiner Regierungserklärung hat Bundeskanzler Olaf Scholz dem Iran eine Teilverantwortung für die Angriffe auf Israel zugesprochen. „Wir haben bisher zwar keine handfesten Belege dafür, dass Iran diesen feigen Angriff der Hamas konkret und operativ unterstützt hat“, sagte Scholz. „Aber uns allen ist klar: Ohne iranische Unterstützung über die letzten Jahre wäre die Hamas zu diesen präzedenzlosen Angriffen auf israelisches Territorium nicht fähig gewesen.“

    Deutschland stehe an der Seite Israels, betonte der Kanzler. „In diesem Moment gibt es für Deutschland nur einen Platz: Den Platz an der Seite Israels“, sagte Scholz am Donnerstag im Bundestag. „Wir verdammen die Gewalt der Terroristen in aller Schärfe.“ Israel habe „das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich und seine Bürgerinnen und Bürger gegen diesen barbarischen Angriff zu verteidigen“.

    Scholz sagt Israel Unterstützung zu – Betätigungsverbot für die Hamas in Deutschland

    9.16 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstagvormittag eine Regierungserklärung zum Angriff der Hamas auf Israel abgegeben. Darin sagte er Israel unter anderem die praktische Unterstützung Deutschlands zu. Das beträfe unter anderem die Versorgung von Verwundeten. „Auch andere Unterstützungsbitten Israels werden wir unverzüglich prüfen und auch gewähren“, sagte Scholz im Bundestag. Auf die kurz zuvor bekanntgewordene Bitte Israels nach Munition für Kriegsschiffe ging der Kanzler dabei nicht konkret ein.

    Deutschland arbeite zudem mit ganzer Kraft daran, dass alle Geiseln freikämen, so Scholz. „Ihr Schicksal bewegt uns alle zutiefst“, sagte der SPD-Politiker. „Wir befürchten, dass die Hamas sie in den nächsten Wochen weiter als menschliche Schutzschilde missbrauchen wird“, sagte Scholz.

    Außerdem teilte Scholz in seiner Regierungserklärung mit

    • Das Bundesinnenministerium wird ein Betätigungsverbot für die Hamas in Deutschland erlassen.
    • Auch das palästinensische Netzwerk Samidoun soll verboten werden.
    • Die Hamas ist von der EU und den USA bereits als Terrororganisation eingestuft.

    Der Verein Samidoun, der sich selbst Gefangenensolidaritätsnetzwerk nennt, hatte bereits am Samstag die blutige Terrorattacke auf Israel bejubelt, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln verteilte. „Das ist abscheulich. Das ist menschenverachtend. Das widerspricht allen Werten, denen wir als Land verpflichtet sind“, sagte Scholz. „Hass und Hetze nehmen wir nicht tatenlos hin. Antisemitismus dulden wir nicht.“

    Laut israelischer Armee kein Flächenbombardement im Gazastreifen

    9.12 Uhr: Angesichts von Bildern weitreichender Zerstörungen im Gazastreifen hat ein israelischer Militärsprecher am Donnerstag betont, es gebe „kein Flächenbombardement“ in dem Palästinensergebiet. „Wir greifen kein Ziel an, das nicht auf Geheimdienstinformationen basiert“, sagte Sprecher Richard Hecht am Donnerstag.

    Die Angriffe seien zwar „größer als alles, was wir bisher gesehen haben“, sagte er. Die Armee bekomme aber jeweils konkrete Informationen darüber, wo militante Palästinenser sich versteckten. „Wenn eine beteiligte Person sich versteckt, werden wir (die Zivilbevölkerung) vor dem Angriff warnen“, sagte er. „Menschen, die gehen wollen, gehen dann.“

    Die Angriffe konzentrierten sich darauf, die Infrastruktur der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas zu zerstören. Für die Zivilbevölkerung wird die Lage immer prekärer. Laut UN-Angaben sind rund 339.000 Menschen innerhalb des schmalen Küstenstreifens aus ihren Wohngebieten geflohen.

    Soldaten des israelischen Militärs laufen durch den Kibbuz Beeri an der Grenze zu Gaza.
    Soldaten des israelischen Militärs laufen durch den Kibbuz Beeri an der Grenze zu Gaza. © Getty Images | ALEXI J. ROSENFELD

    Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

    8.19 Uhr: Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstagmorgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel.

    Brasilien setzt für Freitag Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Krieg in Nahost an

    7.28 Uhr: Brasilien hat für Freitag eine weitere Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Krieg zwischen der Hamas und Israel angesetzt. Der brasilianische Außenminister Mauro Vieira unterbrach eine Asienreise, um bei dem Treffen des höchsten UN-Gremiums in New York „die Situation im Gazastreifen anzusprechen“, wie sein Ministerium am Donnerstag mitteilte.

    Brasilien, das derzeit den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat hat, hatte bereits kurz nach Beginn des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Bei dem Treffen am Sonntag verurteilten zahlreiche Mitglieder des UN-Sicherheitsrats den massiven Angriff der Palästinenserorganisation auf Israel. Die Reaktion erfolgte jedoch nicht einstimmig, wie der US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, nach der Sitzung betonte.

    Hamas-Geiseln: Baerbock fordert Katar zur Vermittlung auf

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      Rettungshelfer berichtet von Massaker – „Lkws voller Leichen“

      6.55 Uhr: Ein Rettungshelfer in Israel hat nach dem Massaker von Hamas-Terroristen von unvorstellbaren Szenen vor Ort berichtet. „Wir dachten, wir wären stark, wir dachten, wir hätten alles gesehen, aber wurden vom Gegenteil überzeugt“, sagt Avigdor Stern. Der 39-Jährige ist einer von Hunderten Freiwilligen des Rettungsdienst Zaka, die seit Tagen im Grenzgebiet zum Gazastreifen helfen, die Toten vollständig zu bergen, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen.

      Er sei in der Synagoge gewesen, als er von dem schlimmsten Blutbad der israelischen Geschichte hörte. Eigentlich wollte er den jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) feiern. „Aber wir konnten nicht tanzen, wir haben nur geweint“, sagt er. Nach dem Feiertag seien er und seine Kollegen in die Dörfer im Grenzgebiet gefahren und hätten eine kilometerweite Verwüstung vorgefunden. „In diesem Moment hat sich unser Leben für immer verändert“, sagt Stern, der als Rabbiner für mehrere Jahre in Konstanz am Bodensee lebte.

      „So eine Masse an Leichen, eine Leiche und noch eine Leiche und noch eine Leiche“, erzählt Stern. Es seien so viele gewesen, dass die Leichentüten nicht ausgereicht hätten. Sie mussten aus ganz Israel angefragt werden. „Es waren Lkws voller Leichen“, beschreibt Stern die Szenen vor Ort.

      Er und seine Kollegen hätten schon viel gesehen – Opfer von Tsunamis, Erdbeben, Unfällen, Anschlägen, aber diese Dimension war eine, mit der niemand gerechnet habe. „Frauen, Männer, Kinder, Babys, ich kann das gar nicht erklären“, sagt der Zaka-Helfer und zeigt ein Foto mit einem kleinen Leichensack. Darauf geschrieben steht „Baby“.

      Mehr zum Thema:Angriff auf Israel – „Es ist kein Krieg. Es ist ein Massaker“

      Israel setzt Bombardement des Gazastreifens fort

      6.10 Uhr: Israel reagiert seit den Massakern mit schweren Luftangriffen auf den Gazastreifen. Dabei wurden dort mindestens 1100 Menschen getötet und mehr als 5300 weitere verletzt. Auch in der Nacht zum Donnerstag setzte Israels Armee den Beschuss fort. Es laufe ein großangelegter Angriff gegen zur Hamas gehörende Ziele im Gazastreifen, teilte das Militär am frühen Morgen auf Telegram mit. Die Hamas habe unter dem abgeriegelten Küstengebiet ein Netzwerk von Tunneln angelegt, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus. Das seien keine Bunker für die Zivilbevölkerung, die Tunnel dienten ausschließlich der Hamas und ihren terroristischen Zielen. „Das ist das, was wir angreifen“, sagte der Armeesprecher.

      Durch israelische Luftangriffe zerstörte Häuser und Fahrzeuge im Gazastreifen.
      Durch israelische Luftangriffe zerstörte Häuser und Fahrzeuge im Gazastreifen. © Getty Images | Ahmad Hasaballah

      US-Regierung in Gesprächen über Ausreise von Zivilisten aus Gaza

      5.53 Uhr: Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. „Wir wollen nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen – und ich weiß, dass Israel nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen will –, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken vor seiner Abreise nach Israel, wo er am Donnerstag Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog treffen will.

      Sonderflüge für Deutsche aus Israel starten

      5.40 Uhr: Die Lufthansa soll am Donnerstag Sonderflüge für Deutsche aus Israel im Auftrag des Auswärtigen Amts aufnehmen. Das geht aus einer Mitteilung des Ministeriums an Deutsche hervor, die sich auf der Vorsorgeliste für Kriseninformationen eingetragen haben. Bundeskanzler Olaf Scholz warnte vor einer Eskalation des Konflikts. „Es besteht die Gefahr, dass das ein Flächenbrand werden kann“, sagte Scholz am Mittwochabend in den ARD-„Tagesthemen“. Nun müsse man zusammen mit Verbündeten dafür sorgen, dass dieser Fall nicht eintrete.

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