Hat der aus dem Amt gejagte Präsident Krebs? Der Gesundheitsminister sagt nein, Mubaraks Anwalt bittet deutschen Arzt um Hilfe.

Heidelberg/Kairo. Der Heidelberger Chirurg Markus Büchler ist grundsätzlich bereit, den gestürzten ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak zu behandeln. Falls der ägyptische Militärrat zustimme, werde Büchler unter Umständen nach Ägypten fahren, um den Patienten dort zu untersuchen, sagte eine Sprecherin des Universitätsklinikums auf Anfrage. Mubaraks Anwalt Farid al-Dib, hatte nach eigenen Angaben bei der Staatsanwaltschaft beantragt, dass sein Mandant von seinem behandelnden deutschen Arzt untersucht werde. Die Diagnose sollte im Krankenhaus in Scharm el-Scheich vorgenommen werden.

Mubarak war im Vorjahr im Universitätsklinikum Heidelberg an der Gallenblase operiert worden. Nach Angaben der Regierung in Kairo ist der Gesundheitszustand Mubaraks allerdings stabil. Ein Magengeschwür, an dem Mubarak leide, sei nicht größer geworden, sagte Gesundheitsminister Aschraf Hatem laut einem Bericht der Tageszeitung „al-Masry al-Youm“. Der Minister widersprach damit Äußerungen von Farid al-Dib, wonach der wegen Korruption und Amtsmissbrauch angeklagte Ex-Präsident wahrscheinlich an Magenkrebs leide und sich sein Gesundheitszustand damit verschlechtert habe.

Der Prozess gegen Mubarak soll am 3. August beginnen. 18-tägige Massenproteste hatten ihn am 11. Februar zum Rücktritt gezwungen. Er befindet sich derzeit in einem Luxus-Krankenhaus im Sinai-Bad Scharm el-Scheich unter Arrest. Behandelt wird er dort in erster Linie wegen Herzproblemen. (dpa/abendblatt.de)