Paula ist eine Golden-Retriever-Hündin, anderthalb Jahre alt, verspielt, zutraulich - nun ist sie weg, gestohlen.

Der Fall

Sie war die Freude der Familie von Antonietta (37) und Michael (56) Ü. aus Groß Flottbek. Vor allem ihre drei Kinder Philip (3), Julie (7) und Chiara (9) lieben das Tier. Sie haben das Tier in ihr Herz geschlossen und mit ihm gespielt. "Paula war immer bei uns, sie ist ein Teil unserer Familie", sagt die Kauffrau und Mutter. Und jetzt?

Am Freitag, den 2. Oktober 2009, geschah es dann: Auf ihrem Grundstück, Papenkamp 14, war Paula um 18 Uhr für etwa eine Stunde an der Leine am Zaun festgebunden. "Ich wollte noch kurz etwas einkaufen, als ich wiederkam, war Paula weg." Jemand hatte die Leine scharf durchgeschnitten - und die Hündin mitgenommen.

"Wir leiden alle jeden Tag und stellen uns vor, wo Paula wohl sein mag, ob es ihr gut geht", sagt Antonietta Ü. "Wir haben so sehr geweint. Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Wer macht so etwas Gemeines?"

Die Recherche

Wo ist Paula? Der Abendblatt-Leser-Botschafter forscht nach. Er spricht mit einem Zeugen, der sie kurz vor ihrem mysteriösen Verschwinden noch sah, ein Architekt, der im Papenkamp arbeitet, gegen 18 Uhr auf dem Heimweg war. Er sagt: "Ich sah dort zwei ältere Damen, über 60 Jahre alt, elegant gekleidet, vielleicht geliftet. Sie machten einen merkwürdigen Eindruck, als ob sie sich bei irgendwas ertappt fühlten. Sie fragten unmotiviert, ob Paula zur Vermittlung frei sei." Sie hatten einen eigenen Hund dabei, der mit Paula spielte. Eine mysteriöse Beobachtung: Sind die beiden Frauen nur unbeteiligte Zeugen, oder haben Sie etwas mit dem Diebstahl zu tun? Antonietta Ü. erstattete sofort Anzeige beim Polizeikommissariat 25 an der Notkestraße 95. "Wir ermitteln jetzt wegen Diebstahls", sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin, auch der bürgernahe Beamte wurde informiert, Zeugen wurden befragt. Für den Hamburger Tierschutzverein ist der Fall emotional bewegend: "Das ist schlimm, vor allem für die Kinder. Es gibt aber leider immer wieder Menschen, die aus unterschiedlichen Motiven Hunde stehlen, teils psychisch verwirrte Menschen, teils Menschen, die sie für Züchtungen brauchen, aus Profitsucht", weiß Gabriele Waniorek-Goerke, Vorsitzende des Tierschutzvereins. Aber selbst, wenn er gestohlen wurde: "Manche Diebe geben die Hunde dann doch später beim Tierheim ab, weil sie überfordert sind. Insofern besteht immer noch Hoffnung."

Das Ergebnis

Nach der Intervention des Leser-Botschafters startet jetzt die große Suche. Polizei, Tierschutzverein sind verstärkt aktiv. Paula, Chipnummer 276098510236194, ist nun bundesweit zur Suchfahndung ausgeschrieben. "Bisher ist der Hund nicht bei uns abgegeben worden, aber wir haben ständig ein Auge darauf, wir tun alles, was in unserer Macht steht", sagt die Tierschutzvereinschefin.

Nun bittet der Abendblatt-Leserbotschafter um die Mithilfe der Abendblatt-Leser: Wer hat Hinweise zu Paula? Wer hat Beobachtungen gemacht, Paula vielleicht irgendwo gesehen?

"Bitte helfen Sie uns, Hinweise, die zur Aufklärung führen, werden belohnt", verspricht Hundebesitzerin Antonietta Ü. Beschreibung, besondere Erkennungsmerkmale von Paula: Sie ist um die 52 Zentimeter groß, eher zierlich, weiß-goldfarbenes Fell, Leberfleck/schwarzer Strich auf der einen Seite der Zunge (ein Zentimeter lang), leicht rötlicher Fleck auf der Brust. "Unser größter Wunsch wäre es, wenn Paula Weihnachten wieder mit uns feiern könnte." Hier können Siehelfen: Bitte wenden Sie sichan die Familie, Kontakt: 0151/17 22 88 57. Oder informieren Sie die Polizei. Mehr als 150 Such-Flyer hat die Familie verteilt, vor allem im Hamburger Westen. An der Elbe, in Parks. Im Internet kann man unter der Adresse www.abendblatt.de/hamburg Bilder von Paula sehen. Der Leser-Botschafter drückt die Daumen, dass Paula gefunden wird.

So erreichen Sie den Leser-Botschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer an: Leser-Botschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg, E-Mail: Leserbotschafter@Abendblatt.de

Leser-Botschafter Ralf Nehmzow befasst sich jeden Donnerstag mit neuen Fällen.