Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Hohe Schornsteinfeger-Gebühren

Leser Michael M. schreibt: "Die Abrechnung unseres neuen Schornsteinfegers hat mich und viele Nachbarn geschockt: Unsere Zwei-Jahres-Kosten sind in elf Jahren von 56,62 Euro (Jahr 2000/1) auf voraussichtlich 130,94 Euro (2011/12) gestiegen, wie kann das sein?"

Michael Neuhäußer von der Schornsteinfeger-Innung Hamburg nimmt dazu Stellung: "Diese extreme Preissteigerung ist so zunächst nicht erklärlich und müsste im Einzelfall überprüft werden. Die Gebührenstrukturen haben sich seit dem 1. Januar 2010 grundlegend geändert. Bedingt durch Forderungen der EU wurden die Gebührenstrukturen in hoheitliche und freie Tätigkeiten aufgeteilt. Es gibt gesetzliche Prüfungen wie für Schornsteine, Öfen oder Feinstaub. Dafür werden jetzt gesonderte Gebühren erhoben. Ein Großteil davon fällt aber nur alle fünf Jahre an. "

Mehr Infos: Telefon 040/739213-0, www.schornsteinfeger-hamburg.de

Mehr Zeit für behinderte Tochter

Annett W., 38, Stadtplanerin aus Fuhlsbüttel, schreibt: "Wir sind eine Familie mit vier Kindern im Alter von elf Monaten bis zwölf Jahren. Die beiden Mädchen besuchen die Schule, unser Sohn, 4, geht in den Kindergarten. Seit der Geburt unserer Tochter Mathilda im November 2010 ist unser Leben noch spannender geworden. Mathilda hat das Downsyndrom, ist in der körperlichen und geistigen Entwicklung stark verzögert. Kurz nach Mathildas Geburt wurde der Kita-Gutschein für unseren Sohn von gesetzlichen fünf auf sechs Stunden pro Tag erhöht, für ein halbes Jahr, danach wurde das abgelehnt. Ich brauche die eine Stunde Mehrbetreuung dringend für Mathilda, für Arztbesuche und Therapien."

Dazu sagt Peter Hansen, Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Nord: "Der Betreuungsbedarf war bei der ersten Beantragung nicht ausreichend begründet worden. Durch die Vorlage eines unabhängigen Gutachtens wurde dies im zweiten Anlauf nachgeholt. Jetzt konnte der beantragte Kita-Gutschein für sechs Stunden ausgestellt werden."

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.