Unser Leserbotschafter Ralf Nehmzow befasst sich jeden Donnerstag mit neuen Fällen

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Immer donnerstags lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen.

Fall 1: Bahnhof soll barrierefrei werden

Angela Ziolkowski, 68, stellvertretende Vorsitzende des Hamburger Landesverbands der Deutschen Rheuma-Liga, hat folgendes Problem: "Direkt am S-Bahnhof Friedrichsberg liegt die Schön-Klinik Hamburg-Eilbek, ein Krankenhaus mit großer orthopädischer Abteilung. Wir, die Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Hamburg mit 2200 Mitgliedern, haben unsere Geschäftsstelle im Haus 17 auf dem Krankenhausgelände. Leider ist der Bahnhof weder mit einer Rolltreppe noch mit einem Fahrstuhl versehen. Im Interesse der vielen Kranken und Behinderten, die täglich zu uns kommen bzw. das Krankenhaus aufsuchen müssen, bitte ich Sie, sich hier für Barrierefreiheit einzusetzen und über dieses hochaktuelle Thema zu berichten."

Sabine Brunkhorst von der Kommunikationsabteilung der Bahn in Hamburg: "In Friedrichsberg wird im Rahmen des Konjunkturprogramms des Bundes ein Aufzug gebaut, Baubeginn ist geplant für das 3. Quartal 2011. Fertigstellung wird 2012 sein; wann genau, hängt auch vom Verlauf des kommenden Winters ab. Derzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten."

Fall 2: Reparatur misslungen

Hartmut Mühlhausen, 79, aus Rahlstedt schreibt: "Bei meinem Notebook der Marke Acer musste in der Garantiezeit dreimal der Power-Knopf (Ein/Aus) repariert werden. Schließlich habe ich das Notebook zum vierten Mal wegen des Knopfs reparieren lassen, dieses Mal für 64 Euro plus zehn Euro für Ausbau und Einbau der Festplatte. Als wenig später dieser Fehler zum fünften Mal auftrat, sollte die neue Reparatur 320 Euro kosten, weil jetzt plötzlich auch ein anderes Teil defekt war. Ich habe dann nach Rücksprache mit der Reparatur-Hotline ein Fax an Acer geschickt, mit der Bitte um kostenlose Reparatur. Schließlich bot Acer mir an, das Notebook unrepariert zurückzugeben und aus Kulanz die Reparaturkosten von 74 Euro zu erstatten. Ich habe dieses Angebot angenommen, leider habe ich das Geld nach knapp 14 Tagen bis heute nicht zurück."

Alexandra Böckelmann, Pressesprecherin der Acer Computer GmbH: "Wir bedauern die zeitliche Verzögerung, zu der es bei der Auszahlung der Kulanzgutschrift von Herrn Mühlhausen kam, und die durch die Reparaturhistorie für den Kunden entstandenen Unannehmlichkeiten sehr. Nach unserer Zusage der Gutschrift ist die Auszahlung nun erfolgt." Der Kunde hat jetzt bei einer anderen Firma ein Notebook gekauft.

Fall 3: Raucher auf Wochenmarkt

Fred Schwemer, 77, aus Harvestehude beklagt sich: "Auf dem Isemarkt wurde ich neulich von einem Händler am Obststand bedient, der rauchte. Ich fand das extrem unangenehm, das geschieht hin und wieder dort an Ständen. Es ist nicht schön, zumal die Asche ja auch auf die Ware fallen kann. Gibt es da Vorschriften? Was kann man tun?"

Wilfried Thal, Vizepräsident des Landesverbandes des ambulanten Gewerbes und der Schausteller (LAGS), zuständig für Wochenmärkte, sagt: "Das sind hoffentlich Einzelfälle. Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Händler auf unseren Märkten darauf achtet, dass unmittelbar bei der Arbeit nicht geraucht wird. Grundsätzlich ist im Verkauf das Rauchen verpönt, bei sensiblen Lebensmitteln sogar verboten. Es zeugt von einer Unprofessionalität des Standbetreibers, wenn er raucht."

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.