Der Grünen-Politiker will die Vorteile der digitalen Welt nutzen, das aber nur in Maßen. Dabei ist für Jens Kerstan zudem eines ganz klar.

Hamburg. Für seine Heimatstadt wünscht sich Jens Kerstan, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, dass neben traditionellen Stärken wie Hafen und Handel auch die Kultur und die Wissenschaft mehr geschätzt und ausgebaut werden. Er persönlich möchte zudem die Vorteile der digitalen Medien nicht missen, schaltet aber an Sonntagen oder im Urlaub sein Handy ab. Unter diesen Prämissen möchte der Politiker in der Hansestadt leben, beantwortete er die Fragen des großen Abendblatt-Fragebogens - genau wie viele unserer Leser.

Im Rahmen der Zukunftswerkstatt ".Vernetzt#", die noch bis Sonntag auf Kampnagel stattfindet, sollen die daraus resultierenden Ideen, Fragen und Wünsche der Leser präsentiert werden. Die von der "Zeit"-Stiftung initiierte Veranstaltung soll ein Ort der Begegnungen und Visionen sein. Fünf Tage lang gibt es Gesprächsrunden, Lesungen und Theateraufführungen rund um die Frage: Was macht das Netz mit meinem Leben?

Für Jens Kerstan ist eines ganz klar: "Privates und Arbeit sollte man nicht zu sehr vermengen, deshalb arbeite ich lieber im Büro." Und das, obwohl dank des Internets das Arbeiten in den eigenen vier Wänden möglich wäre. Gleiches gilt für den Kontakt zwischen Behörden und Bürgern. "Ein direkter Kontakt ist wichtig, aber eine moderne Verwaltung ist auch online erreichbar." Und braucht man Leuchtturmprojekte wie die Elbphilharmonie, Herr Kerstan? "Die Gartenschau und die Bauausstellung in Wilhelmsburg sind Zukunftsprojekte, die für einen ökologischen Umbau der Stadt, die für mehr Lebensqualität sorgen", so der Fraktionsvorsitzende der Grünen. "Es ist aber tragisch, dass in der Kaufmannsstadt Hamburg mit der Elbphilharmonie ausgerechnet eine Investition in Kultur finanziell so aus dem Ruder läuft."