Tausende Hamburger haben den Fragebogen bereits beantwortet. Auch der Thalia-Theater-Intendant: Er verteidigt Hamburgs Grünflächen.

Hamburg. Er ist ein Theatermann, der nicht nur für die Stadt Theater macht, sondern es auch in die Stadt hineinträgt, beispielsweise mit dem "Lessingtage"-Festival. Thalia-Intendant Joachim Lux mischt sich aber auch aktiv in Hamburgs aktuelle Belange und kulturpolitische Debatten ein. Darum ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit, für das umstrittene Elbphilharmonie-Projekt Partei zu ergreifen, denn ihm liegt auch die Stärkung des internationalen Profils der Stadt als Kulturmetropole am Herzen, zu deren guten Ruf seine Bühnenkünstler und das Haus mit Gastspielen zwischen Paris, St. Petersburg und Peking beitragen.

Was Lux an Hamburg nervt, sagt er ganz offen, ist, "dass alles, was im Bereich Kultur entsteht, durch rein kaufmännisches Denken infrage gestellt wird". Im Herbst 2009 ist der gebürtige Münsteraner nach zehn Jahren als Direktionsmitglied und Chefdramaturg von der "Burg" an der Wiener Ringstraße ins Theater am Alstertor gekommen. "Auch in der Hoffnung, etwas vom Geist dieser Stadt, in der Kultur zum Alltag und zum Leben sowie natürlich auch zur finanziellen Ausstattung gehört, hier importieren und auch etablieren zu können". Dafür bekommt der 54-Jährige noch Gelegenheit und Zeit. Sein bis 2014 laufender Vertrag mit der Stadt ist eben von Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) bis 2019 verlängert worden. Was der Vater zweier Kinder an der Hansestadt besonders schätzt, sind die Grünflächen, die Bäume und Parks.

War er in Wien durch die Theaterbegeisterung der Menschen und das kulturelle Klima verwöhnt worden, so habe die Donaustadt gegenüber Hamburg einen großen Nachteil. Sie sei im Vergleich eine riesige graue Beton- und Steinansammlung. "Die Wasser- und Gartenstadt Hamburg ist absolut verteidigenswert."