Hamburg und Schleswig-Holstein forcieren Bau neuer S-Bahn-Linie. Die Eröffnung ist frühestens 2016. Kosten von rund 350 Millionen Euro.

Hamburg/Kiel. Hamburg und Schleswig-Holstein wollen den Bau der neuen S-Bahn-Linie 4 jetzt verstärkt vorantreiben. Die S 4 als Verbindung zwischen der Hansestadt und Bad Oldesloe im Kreis Stormarn sei für beide Länder sehr wichtig, sagten Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) und Hamburgs parteiloser Wirtschaftssenator Frank Horch gestern bei Horchs offiziellem Antrittsbesuch in Kiel. Angaben zum Zeitpunkt der S-4-Eröffnung machten de Jager und Horch nicht. Nach Abendblatt-Informationen dürfte dieser frühestens im Jahr 2016 liegen.

Hamburg brauche die S 4 dringend, betonte Horch: "Sie würde den Hamburger Hauptbahnhof enorm entlasten und gleichzeitig die Situation für die vielen Pendler aus Ahrensburg und Bad Oldesloe gravierend verbessern."

Was die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Hamburg angehe, so sei die S 4 neben der neuen U-Bahn-Linie 4 und der Optimierung des Bussystems das wichtigste Projekt.

Auch für Schleswig-Holstein ist die S-4-Verwirklichung von zentraler Bedeutung: "Wir wollen mit dem geplanten Fehmarnbelt-Tunnel nicht nur eine neue Verkehrs-Hauptschlagader bauen. Wir müssen auch kleine Arterien schaffen, damit drum herum alles ordentlich fließt", sagte Harald Haase, Sprecher des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums.

Das Gesamtprojekt ist als Mischfinanzierung kalkuliert. Rund 250 Millionen Euro sind als Kosten für den Streckenbau veranschlagt, weitere 100 Millionen Euro sollen die S-Bahnen selbst kosten. Für ein Gleis steht die Finanzierung faktisch bereits - hier liegen Bundesmittel nach dem Bundesschienenwegeausbaugesetz parat. Für das andere Gleis ist noch eine Einigung zwischen den Ländern, dem Bund und der Deutschen Bahn nötig.

Den nächsten Schritt in Richtung S 4 sollen kommende Woche Arbeitsgespräche von Vertretern der beteiligten Parteien in Bonn bringen.