Eine S-Bahn zwischen Bad Oldesloe, Ahrensburg und Hamburg gibt es immer noch nicht - aber nun zumindest eine Simulation.

Ahrensburg. Die virtuelle S 4 verkehrt in diesen Tagen in den Räumen der DB Netz AG. Die Fachleute des Tochterunternehmens der Bahn, der auch die S-Bahn Hamburg GmbH gehört, prüfen derzeit, wie sich eine in kurzer Folge verkehrende S-Bahn in den Fahrplan einfügen könnte. Diese Simulation betrifft das gesamte Hamburger S-Bahnnetz. Wie kommt man an einem Nachmittag mitten in der Woche von Ahrensburg zum Niendorfer Markt in Hamburg? Um die Beantwortung solcher Fragen geht es dabei. Die Ergebnisse sollen noch in diesem Quartal vorliegen.

Außerdem ist eine Vorentwurfsplanung der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein in Vorbereitung. Dabei geht es um die Gesamtkosten des Projekts und um den Kosten-Nutzen-Faktor. Der wiederum ist entscheidet für die Frage, ob sich der Bund an dem Millionenvorhaben beteiligt.

Kay Uwe Arnecke, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH, hat keinen Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Projekts: "Mit der Umsetzung können die Ziele gleichzeitig erreicht werden: die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs in einer Wachstumsregion von rund 250 000 Einwohnern, die Entlastung des Knotenpunktes Hamburg Hauptbahnhof durch die Verlagerung von Zügen von den Fernverkehrsgleisen auf die S-Bahngleise und die Schaffung von Kapazitäten für den Güterverkehr."

In Hamburg haben einige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete gerade mit einer Großen Anfrage erneut auf das Projekt aufmerksam gemacht. Die Politiker wollten wissen, inwieweit die Grundstücke, die man für den Bau eines S-Bahngleises nach Ahrensburg braucht, schon in Händen der Bahn sind. Auskunft des Senats: Die Flächen sind im Wesentlichen in öffentlicher Hand, die Nutzung zu Bahnzwecken ist in den Bebauungsplänen eingetragen.