Die 20-jährige Ghanaerin hat in Halle mit ihrem Chemiestudium begonnen. Der Abiturientin drohte bis zur vergangenen Woche die Abschiebung.

Hamburg. Jetzt ist es amtlich: Kate Amayo , die bis zur vergangenen Woche von Abschiebung bedroht war, hat ihren Bleiberecht-Stempel im Pass. Genauer gesagt: einen weißen Aufkleber mit gestempeltem Siegel - wie die Sticker auf dem Personalausweis, wenn man seine Adresse ändern lässt.

Die Ghanaerin sagt, dass es ihr gut geht und sie ihr Chemiestudium in Halle angefangen hat. Es wundert kaum, dass die 20-jährige Spitzen-Abiturientin bereits voll eingestiegen und mit Kittel und Schutzbrille im Labor anzutreffen ist. Nach ihrer illegalen Einreise als 15-jähriges Mädchen zu ihrer Mutter hatte sie innerhalb nur eines Jahres Deutsch gelernt. Für ihr Abitur paukte sie nächtelang, bestand mit der Durchschnittsnote 1,8 als Beste der Stufe.

Für ein Jahr nun hat Kate Amayo ein Bleiberecht, wie viele Studierende aus dem Ausland auch. Gewöhnlich wird die Frist mit dem Studium weiter verlängert, soweit Amayo BAföG bekommt und jobbt, also nicht auf Sozialhilfe angewiesen ist. Zuständig sind nun übrigens nicht mehr die Behörden in Hamburg, sondern in Halle. In den dortigen Amtsstuben darf man sich sicher sein, dass viele Augen aus Hamburg nun sehr genau hinsehen.