Während Politiker über Fachkräftemangel dozieren und Universitäten dem demografischen Nachwuchs-Knick entgegenzittern, arbeitet die Hamburger Innenbehörde unbeeindruckt vor sich hin und will eine junge Frau nach Ghana abschieben, von deren Talent für Sprachen und Naturwissenschaften die meisten wohl nur träumen können.

Das zieht nicht nur Bemühungen, ausländische Talente zu gewinnen, ins Lächerliche, es beweist einmal mehr, wie erschreckend stur die Behörde von Senator Heino Vahldieck (CDU) noch immer handelt. Dass die 20-jährige Kate Amayo ein kleines Wunder vollbracht hat, als sie nur viereinhalb Jahre nach ihrer Einreise das Abitur mit der Note 1,8 ablegte, kann nur stumpfen Sachbearbeitern entgehen. Nun muss die Härtefallkommission die Fehler der Innenbehörde korrigieren und die Abschiebung einstimmig verhindern.

Die Tochter einer Putzfrau aus Ghana schickt aber auch aus anderen Gründen ein guter Geist: Anhänger von Thilo Sarrazin, die Kinder von Ausländern für dümmer halten, sollten sich beschämt abwenden.

Und sie erinnert uns alle daran, dass aus Hamburg viele Migranten abgeschoben werden, die schon lange hier leben und gut integriert sind. Die haben zwar nicht alle ein Abitur mit einer Eins vor dem Komma.

Aber wer hat das schon?