Kates Umfeld reagiert geschockt auf die mögliche Ausweisung

Hamburg. Die mögliche Abschiebung der 19 Jahre alten Kate Amayo sorgt für Empörung und Aufregung im Bekanntenkreis der jungen Frau. "Kate ist einer der ehrgeizigsten Menschen, die ich je kennengelernt habe", sagt Sarah Hartung, die mit ihr zur Schule gegangen ist. "Es ist echt unbegreiflich, dass so jemand aus Deutschland ausgewiesen werden soll." Kate sei während der Schulzeit immer sehr hilfsbereit gewesen, hat auch mal die eine oder andere Nachhilfestunde in Mathe für ihre Mitschüler angeboten.

Besonders ihr ehemaliger Tutor Jürgen Schmidt-Prestin ist schockiert darüber, dass sein ehemaliger Schützling zurück nach Ghana gehen soll. "Kate hat es geschafft, die deutsche Sprache in nur dreieinhalb Jahren fast perfekt zu erlernen", sagt der Mathe- und Geschichtslehrer. "Ihr ist es gelungen, sich besser in die Schulgemeinschaft zu integrieren als viele andere. Sie war eine sehr disziplinierte, ich möchte sagen, eine perfekte Schülerin." Ihr ehemaliger Tutor befürchtet zudem, dass nicht nur Kate unter der Abschiebung leiden würde. "Wenn Kate scheitert, wird das Gefühl vermittelt, dass selbst der größte Ehrgeiz nicht ausreicht. Sie ist eine tolle Frau und hat das Potenzial für eine hervorragende Karriere."

Eine Freundin, die Kate in den schlimmsten Stunden beigestanden hat, ist Stephanie Lissak. "Wenn sie am Boden war, habe ich versucht, sie wieder aufzubauen", sagt die 19-Jährige. "Aber sie ist immer noch verzweifelt. Natürlich hat sie Familie in Ghana, aber ihr Leben, ihre Zukunft findet hier in Deutschland statt. Hier hat sie ihre Freunde und ihre Eltern." Besonders beeindruckt ist die junge Frau von Kates Durchhaltevermögen und der Tatsache, dass sie das beste Abitur der Schule abgelegt hat. "Das darf man doch nicht einfach ignorieren", findet die Hamburgerin.

Besonders betroffen ist auch Kates Schwester Renny Amayo. "Ich schließe Kate an jedem Abend in mein Gebet mit ein und hoffe, dass sie eine Chance bekommt." Sie versucht, ihr Ratschläge zu geben, sie aufzubauen. "Ich will, dass sie es allen beweisen kann", sagt die 18 Jahre alte Schülerin. "Dass sie an der Uni Chemie studieren darf und sich ein Leben hier bei uns in Deutschland aufbauen kann."