Oppositionspolitiker fordern Bleiberecht für die Abiturientin aus Ghana. Viele Menschen in der Hansestadt berührt das Schicksal der jungen Frau.

Hamburg. Das Schicksal von Kate Amayo berührt viele Hamburger. Wie berichtet, beschäftigt sich die Härtefallkommission der Bürgerschaft am Donnerstag mit dem Fall. Mehrere Abendblatt-Leser wollen jedoch nicht tatenlos zusehen, wie über die Zukunft der Spitzen-Abiturientin entschieden wird. Sie wollen der jungen Frau aus Ghana helfen.

So wie Thomas Strege aus Barmbek. "Es ist unverständlich, dass Kate Amayo angeschoben werden soll", sagt der 38-Jährige. Es sei bewundernswert, was sie bisher alles erreicht habe, und sie sollte das Recht haben, dauerhaft in Deutschland leben zu dürfen. "Ich wäre bereit, eine Bürgschaft für sie zu übernehmen und 10 000 Euro auf einem Konto zu hinterlegen, wenn ihr dadurch geholfen ist", sagt der Theologe. "Kate Amayo würde ich gern finanziell unterstützen. Schließlich ist hier ihre Heimat."

+++ Kommentar: Erschreckende Sturheit +++

Alternativ zur Bürgschaft könne er sich auch vorstellen, die Ghanaerin monatlich mit 400 Euro zu unterstützen. Auch in der Politik hat der Fall für Aufregung gesorgt. Vor allem von der Opposition kam massive Kritik. "Es ist beschämend für Hamburg. Die junge Frau ist ein Vorbild für gelungene Integration und sollte nicht abgeschoben werden", sagte die familienpolitische Sprecherin der SPD, Carola Veit. Ihre Fraktionskollegen Andreas Dressel und Wilfried Buss unterstützen Kate Amayos Ersuchen ums Bleiberecht.

Ähnlich deutlich äußerte sich auch die Fraktion der Linken. Im Mai hatte das Oberverwaltungsgericht den Widerspruch gegen die Ausweisung abgelehnt. Jetzt liegt ihre letzte Hoffnung in der Härtefallkommission. Gestern wollte sich keines der vier Mitglieder äußern. Es gelte Vertraulichkeit, so GAL-Abgeordnete Antje Möller. Nach Einschätzung von Beobachtern zeigt allein die Tatsache, dass sich die Härtefallkommission mit dem Fall beschäftigt, eine positive Tendenz. Kommissionsvorsitzender Jens Grapengter (CDU) geht davon, dass am Donnerstag eine Entscheidung fällt. Unabhängig davon gilt: Bis zur nächsten Sitzung des Eingabenausschusses hat Kate Amayo eine Petitionsduldung. Der Termin ist am 18. Oktober.