GAL attackiert Senat wegen der Entscheidung für eine Deponie in Moorburg. Grundlage für diese Entscheidung sei ein mangelhaftes Gutachten.

Moorburg. Die GAL übt weiter scharfe Kritik an den Plänen einer Hafenschlick-Deponie in Moorburg. Grundlage für diese Entscheidung sei ein Gutachten, das mangelhaft und "Pfusch" sei, kritisiert der Harburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin. So sei erst ein Trinkwasserbrunnen schlicht vergessen worden, und auch das nachfolgende Ergänzungsgutachten weise Fehler auf, sagt Sarrazin und verweist auf die Beantwortung einer Kleinen Anfrage der GAL an den Senat. Der Grünen-Politiker listet dazu drei Punkte auf, die aus seiner Sicht nicht geklärt sind. Schärfster Kritikpunkt: Die, so wörtlich, "gifthaltige Deponie" werde direkt neben einem Trinkwasserbrunnen geplant. Als Schutz sei laut Gutachten lediglich eine "technische Barriere" vorgeschlagen, ohne exakt zu beschreiben, wie die gebaut werden könne, sagt Sarrazin.

Tatsächlich wird die Senatsantwort auch nicht deutlicher bei diesem Punkt. Und es wird in der Antwort auf die GAL-Anfrage quasi eingeräumt, dass eine solche "technische Barriere" zum Schutz des Grundwassers an den anderen geprüften Standorten nicht berücksichtigt worden sei. Mehr noch: Eigentlich gilt Moorburg als Hafenerweiterungsgebiet, für viel Steuergeld wurden dort schon vor langer Zeit Grundstücke gekauft und das Areal ausdrücklich für die Hafennutzung planungsrechtlich abgesichert. "Wie aber soll auf einem 30 Meter hohen Schlickhügel eine Nutzung als Hafen stattfinden?", fragt Sarrazin. Dies sei "Gegenstand weiterer Planungen", heißt es dazu in der Senatsantwort. Sarrazin: "Das alles lässt den Schluss zu, dass das Gutachten mitnichten ergebnisoffen war."