Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Immer donnerstags lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen. Am jeweils letzten Donnerstag dokumentiert er den "Fall des Monats" mit Ergebnis.

Fall 1: Ärger mit Job-Bezahlung

Promoterin Jelena H., 52, aus Lurup hat Ärger mit der Trendmarketing Agentur in Essen: "Ich war im Jahr 2009 viermal in zwei Monaten für diese Agentur tätig und habe bis heute mein Geld nicht bekommen. Ich habe schon mehrere Male mit dem Buchhalter der Agentur telefoniert, und er sagte mir immer, dass das Geld bald auf mein Konto überwiesen werde. Es geht um insgesamt rund 400 Euro, ich brauche das Geld dringend für die Pflege meiner Eltern. Bitte helfen Sie mir!"

Der Leserbotschafter schrieb die Firma mehrfach an, bat um Rückruf, schickte Mails. Vergebens. Jetzt endlich reagierte das Unternehmen. Es überwies die 400 Euro. Ohne jegliche Entschuldigung, das ist schlechter Stil. Aber wenigstens wurde endlich bezahlt.

Fall 2: Telefon funktionierte nicht

Unternehmer Matthias Konradt, 41, schreibt: "Vor Monaten hatten wir unseren Umzug von Hamburg in die Lüneburger Heide geplant. Wir waren im Vodafone-Shop, Hamburger Meile, und haben nachgefragt, ob wir unsere alte Rufnummer behalten und mitnehmen können, weil wir eine kleine Rohrreinigungsfirma führen und daher 24 Stunden am Tag erreichbar sein müssen. Mir wurde gesagt, ich solle bei einem Monteur der Firma in Hamburg einen Anschluss mit meiner alten Nummer einrichten. Die Anrufe sollten von dort dann zu einem Anschluss bei unserer neuen Adresse weitergeleitet werden. Das klappt aber nicht, ich bin für meine Kunden schon seit acht Wochen nicht mehr erreichbar."

Kuzey Alexander Esener von Vodafone Deutschland: "Die Mitnahme der Rufnummer von Hamburg in den Ort in der Lüneburger Heide ist nicht möglich, da dort eine andere Vorwahl gilt. Es wurde eine Weiterschaltung installiert. Leider hat es dort zwischenzeitlich einen technischen Defekt gegeben, der allerdings behoben wurde. Die Weiterschaltung funktioniert mittlerweile wieder einwandfrei. Die geschilderte Nichterreichbarkeit über acht Wochen ist nicht nachvollziehbar."

Defekt mit großer Wirkung: Die telefonlose Zeit hatte die Firma zeitweise wirtschaftlich schwer belastet.

Fall 3: Urlaubsflug gesichert!

Angelika S., 45, kaufmännische Angestellte aus Eppendorf, will nach Teneriffa reisen und bemerkt vor Reiseantritt eine Umbuchung: "Ich hatte mit meinem Mann und meinem Sohn, 7, einen Rückflug von Teneriffa nach Hamburg gebucht um 16.30 Uhr. Der Flug wurde plötzlich von der Airline immer weiter vorverlegt, auf schließlich morgens 6.30 Uhr. Darüber wurde ich aber nicht informiert, ich las es zufällig im Internet. Schließlich wurde aber gleichzeitig ein ganz neuer Flug angeboten, um 16.45 Uhr. Das merkte ich ein paar Stunden später. Als wir auf diese Zeit umbuchen wollten, hieß es, dass nur noch ein Platz frei sei. Warum informierte man uns nicht?"

Tina Birke, Pressereferentin bei Air Berlin: "Bei dem Flug von Teneriffa-Süd nach Hamburg hatte sich die Flugzeit geändert. Leider ist die Kundin nicht umgehend über diese Änderung informiert worden, wie es normalerweise üblich ist. Wir bitten um Entschuldigung. Wir haben inzwischen die Umbuchung auf den Flug um 16.45 Uhr von Teneriffa-Süd nach Hamburg vorgenommen."

So wurde der Urlaub für die Familie doch noch stressfrei.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.