Am Tag seines 73. Geburtstages spricht der verletzte Peter Striebeck erstmals über das Unglück, bei dem vier Menschen starben.

Eppendorf. Es war wohl ein seltsam besonderer Geburtstag für Peter Striebeck, der gestern 73 Jahre alt wurde. Denn es war der erste nach dem schockierenden Unglück mit vier Todesopfern und acht Verletzten in Eppendorf.

Zu ihnen gehörten auch der berühmte Schauspieler ("Unsere Hagenbecks") und frühere Intendant des Thalia-Theaters und seine Ehefrau Ulla. Sie saß am Steuer, er auf dem Beifahrersitz jenes VW Golf Cabriolets, in dessen hinteren rechten Kotflügel der 38-jährige Unfallverursacher mit seinem Fiat Punto krachte, nachdem er eine rote Ampel an der Kreuzung Eppendorfer Landstraße/Lehmweg ignoriert hatte.

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"Es geht mir gut, aber nicht ganz gut", sagte Peter Striebeck zu Abendblatt-Redakteurin Renate Schneider ("Von Mensch zu Mensch"), die den Schauspieler durch die Märchen im Michel persönlich gut kennt. Er erlebe eine außergewöhnlich große Anteilnahme, sogar aus den USA hätten sich schon Freunde und Kollegen gemeldet, um sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen, erzählt der Vater zweier erwachsener Töchter. Von dem Fiat Punto, der sich nach dem heftigen Aufprall mehrfach überschlug und in eine Gruppe wartender Fußgänger schleuderte, wurden vier Menschen, die vor der BackWerk-Filiale auf grünes Licht der Fußgängerampel warteten, getötet. Darunter war auch Dietmar Mues, ein Kollege und Freund Striebecks.

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Auch Mues' Frau Sibylle, der Soziologe Günter Amendt und eine 65-jährige Frau starben. Peter Striebeck und seine Frau fühlen mit den Hinterbliebenen, von denen ihnen viele nahe stehen. Und Peter Striebeck sagt auch, ein wenig überrascht von sich selbst: "In Gedanken bin ich auch bei dem Fahrer, der damit leben muss, so viel Leid verursacht zu haben."