Laut der Pastorenvertretung der Nordelbischen Kirche sei von einer Beeinträchtigung der Jugendarbeit nichts zu spüren.

Hamburg. Die Pastorenvertretung der Nordelbischen Kirche unterstützt die umfassende Aufklärung der Missbrauchsfälle. Die Kirche müsse alles tun, um den Betroffenen zu helfen, sagte ihr Vorsitzender, Pastor Herbert Jeute aus Schleswig-Holstein. Hintergrund ist der Fall des Ahrensburger Pastors Dieter K. , der Ende der 70er- bis Mitte der 80er-Jahre zahlreiche Jugendliche sexuell missbraucht haben soll. Bischöfin Maria Jepsen war zurückgetreten , weil ihr Vertuschung des Missbrauchs vorgeworfen wurde.

Die Rücktrittserklärung im Wortlaut

Sollten sich Anschuldigungen gegen Geistliche nicht bestätigen, so müsse der Pastor die Möglichkeit erhalten, auch weiterhin in der Gemeinde zu bleiben, sagte Jeute. Vor allem in ländlichen Gemeinden sei die Kommunikation so gut, dass bei falschen Anschuldigungen oder Irrtümern kein Makel an dem Pastor hängen bleiben müsse. Jeute ist auch Vorsitzender der Pfarrergesamtvertretung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

Nach seinen bisherigen Erkenntnissen habe die Aufdeckung der Missbrauchsfälle nicht zu einer Verunsicherung unter den Pastoren geführt, sagte Jeute weiter. Eine Beeinträchtigung etwa der Jugendarbeit sei ihm nicht zu Ohren gekommen. Die Aufarbeitung habe in positivem Sinne dazu geführt, dass alle Beteiligten das Thema Missbrauch aufmerksamer beobachteten. "Es ist gut, dass hier ein Tabu gebrochen wurde." Herbert Jeute sieht für die Kirche durchaus auch eine neue Chance, wenn sie die Missbrauchsfälle konsequent aufklärt.