Das Fernstudium Sportmanagement bereitet auf einen zweiten Beruf nach der aktiven Laufbahn vor. Viele bekannte Athleten nutzen das Angebot

Die erfolgreiche Siebenkämpferin Julia Mächtig begeistert sich seit der ersten Klasse für Leichtathletik und ist derzeit in Südafrika im Trainingslager. Sie lebt nach dem Motto: „Du kannst ungeahnte Kräfte entwickeln und jedes Hindernis überwinden, du musst es nur wollen.“ Neben ihrem Sport, der sie nach ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 auch 2016 nach Rio de Janeiro führen soll, bereitet sich die 28-jährige Rostockerin auf eine Managementkarriere nach ihrer aktiven Sportlerlaufbahn vor. Sie hat sich für das berufsbegleitende Fernstudium Bachelor Sportmanagement (B.A.) entschieden, das WINGS, das Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar seit Sommer 2012 im Programm hat.

„Das Fernstudium bietet mir den kompletten Überblick und das Wissen, um auch nach der Profi-Karriere weiterhin im Sport tätig zu sein“, sagt Julia Mächtig, die nach einer Möglichkeit suchte, ihren Sport mit einem Studium optimal zu verbinden. Sie studiert mittlerweile im dritten Semester.

Das auf sieben Semester angelegte Studium vermittelt vor allem spezielle Betriebswirtschaftskenntnisse und verbindet die Themen Sport und Wirtschaft mit einem Praxisbezug in allen Fächern. Ab dem fünften Semester können sich die Studierenden wahlweise spezialisieren. Zur Auswahl stehen die Kompetenzfelder Finanzierung und Controlling, Sportmarketing, Personal, Führung oder Organisation im Sport. An zwei Wochenenden pro Semester müssen die Studierenden an einem der mittlerweile fünf Studienstandorte Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Stuttgart und München präsent sein.

Etwa ein Drittel der bislang 270 für Sportmanagement immatrikulierten Fernstudenten sind Profisportler. „Gerade für mich als Leistungssportlerin sind die Selbststudienphasen und individuellen Prüfungstermine eine enorm große Hilfe, denn das Training und die vielen Wettkämpfe spannen mich zeitlich sehr ein“, sagt Julia Mächtig. „Ohne die flexiblen Lernphasen wäre es nicht möglich, ein Studium neben dem Sport zu absolvieren.“ Das geht den Sportlern Christoph Bieler, Olympiasieger und Weltmeister in der Nordischen Kombination, Handballer Norbert Wetzel sowie den Fußballspielern Markus Thorandt, Marie-Louise Bagehorn und Kea Eckermann ähnlich.

Gerade auf die Bedürfnisse der Sportler nach größtmöglicher Flexibilität hat Professor Michael Schleicher den Studiengang konzipiert und entwickelt. Nicht ohne zuvor in Marktanalysen zu prüfen, wie die Nachfrage nach diesen Experten aussieht. „Sport ist eine spannende Branche für Ökonomen, bei der sämtliche Daten vorliegen wie über Zuschauerzahlen, Mitglieder und Vereinsausgaben“, sagt Schleicher, der selbst Volkswirt ist und Marathon läuft. Als sich gleich zum Beginn des neuen Fernstudiums im März 2012 mehr als 40 Studenten einschrieben, sei er über den guten Start überrascht gewesen. „Im Gegensatz zu anderen Studiengängen kann man sich zum Sportmanagement zweimal im Jahr immatrikulieren.“ Etwa ein Drittel der Studierenden betreiben Sport als Hobby. Aber auch für Berufstätige aus anderen Branchen und Sportinteressierte bietet der Fernstudiengang Sportmanagement eine Möglichkeit, sich Fachwissen anzueignen. So studiert laut Professor Schleicher auch eine 45-Jährige, die ehrenamtlich im Vorstand eines kleinen Vereins tätig ist, ebenso wie ein Sportlehrer, der mit den erworbenen BWL-Kenntnissen später in einem Verband arbeiten möchte. Denn die Absolventen können als Sportmanager mit ihrem staatlichen Hochschulabschluss Bachelor of Arts Verantwortung im mittleren und gehobenen Management von Vereinen, Verbänden, bei Sportrechtehändlern oder im Sporttourismus, zum Beispiel bei spezialisierten Reiseveranstaltern übernehmen. Auch Sportartikelhersteller suchen kompetente Mitarbeiter im Bereich Sportmanagement.

Die Deutsche Sportmanagementakademie bietet eine Weiterbildung zum Sportbetriebswirt an (www.dsa-akademie.de). Sportmanagement wird auch beim Düsseldorfer IST-Studieninstitut angeboten – als 18-monatige Weiterbildung. Start ist jeweils im Januar, April, Juli und Oktober. Einen MBA Sportmanagement bieten die Universität Bayreuth in vier Semestern und das IST-Studieninstitut in fünf Semestern an. An der SRH FernHochschule Riedlingen können sich Interessierte für den sechs Semster dauernden berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft und Management mit der Spezialisierung Sportmanagement entscheiden. Zudem lässt sich Sportmanagement an einer Hochschule studieren. Einen guten Überblick bietet das Portal www.sportmanagement- studieren.de an.

„Wir haben nichts Neues erfunden, aber dieses Fernstudium eignet sich vor allem für aktive Sportler“, sagt Studiengangsleiter Schleicher. Studienberater Andy Mischke plant für die Athleten sehr individuelle Studienverläufe, vor allem wenn Wettkämpfe oder Olympische Spiele anstehen. Dann legen einige der Fernstudenten ein Urlaubssemester ein. Stehen andere Lebensveränderungen an, ist auch dies kein Problem. „Das Fernstudium nehmen die Sportler mit, wenn sie ihren Wohnort oder den Verein wechseln“, sagt Prof. Schleicher.

Zum Fernstudium Sportmanagement kann man sich noch bis Ende März immatrikulieren; www.wings-fernstudium.de