Bei der Handelskammer erhalten Führungskräfte Unterstützung für ihre Aufgaben

Neu in der Führungsrolle: Der Mitarbeiter eines Unternehmens wird zum Abteilungsleiter befördert, muss mehr Verantwortung übernehmen oder wechselt vom Kollegen zum Vorgesetzten. Auf Sven Körting trafen gleich mehrere Aspekte zu.

Der Bankkaufmann und spätere Jurist war als Justiziar und Prokurist bei Haspa-Direkt für interne Rechtsberatung und das Vertragsmanagement zuständig und hatte in dieser Funktion keine Personalverantwortung. Zum 1.März vergangenen Jahres wurde Körting Leiter des Bereichs Administration. Zu seinen bisherigen Aufgaben kamen die Bereiche Personal sowie Finance und Controlling hinzu. „Plötzlich hatte ich nicht nur Personalverantwortung, sondern wurde überdies vom Kollegen zum Chef.“ Um für seine Position eine breitere Basis zu haben, entschloss sich Körting für das Führungskräftetraining beim Bildungs-Service der Handelskammer Hamburg HKBiS, das er von Juni bis Dezember absolvierte.

Behandelt werden die Themen Führungspersönlichkeit und -verhalten, Gesprächsführung und Konfliktbewältigung, Selbst- und Zeitmanagement, Rhetorik und Präsentation, Argumentationstechniken sowie die Moderation von Projektgruppen. Für Sven Körting ging es vor allem um Aspekte der Kommunikation. Hilfreich sei für ihn ein Typenmodell gewesen, das Menschen verschiedenen Temperamenten zuordnet, bei denen bestimmte Charakterzüge unterschiedlich ausgeprägt sind. „Bei Gesprächen geht es nicht nur um die Inhalte, sondern vor allem darum, diese adressatengerecht zu kommunizieren. Das bedeutet, dass ich mich auch mal etwas zurücknehmen muss.“

Überdies wurde im Training Handwerkszeug vermittelt, von dem zwar jeder bereits gehört habe, es jedoch nicht konsequent anwende, wie beispielsweise die Feedbackregeln. Denn zu den Aufgaben einer Führungskraft gehöre ebenfalls, Mitarbeitern Rückmeldung über ihre Leistungen zu geben.

In persönlichen Arbeitstechniken und Zeitmanagement sei er zwar recht fit, sagt Körting, es gehe jedoch als Vorgesetzter auch darum, arbeitsteilig zu arbeiten und bei Präsentationen nicht nur Inhalte zu zeigen, sondern andere Mitarbeiter ins Boot zu holen und für gemeinsame Ziele zu begeistern.

Seine Gruppe sei mit nur neun Teilnehmern angenehm klein gewesen, berichtet Körting. „Das ist ein wichtiger Aspekt, denn bei den Rollenspielen ist gegenseitiges Vertrauen die Basis. Die gleichbleibende Besetzung der Gruppe half, ehrliches Feedback zu geben und Hemmschwellen zu überwinden, um sich mit seinen persönlichen Problemen zu offenbaren.“

Die maximale Gruppengröße sind zwölf Teilnehmer. Auch dies ist ein Grund für den Erfolg des seit Jahren gefragten Trainings. „Das Führungskräftetraining IHK beruht auf einem bundeseinheitlichen Konzept, welches unsere Dachorganisation, der DIHK, bzw. die Weiterbildungstochter, die DIHK Bildungs-GmbH, entwickelt hat. Es besteht aus sechs zweitägigen Modulen, die im Abstand von etwa vier Wochen angeboten werden“, sagt Andrea Heinzberger, Prokuristin beim HKBiS. „Das Training bieten wir seit 2001 an, zunächst zweimal und mittlerweile sogar viermal jährlich. Dies zeigt die starke Nachfrage. Neben den praxisrelevanten Inhalten sind die stets ausgezeichnet beurteilten Dozenten und der vorteilhafte Preis gute Argumente, dass die Unternehmen immer wieder ihren Führungsnachwuchs bei uns schulen lassen.“ Mittlerweile haben über 700 Führungskräfte das Programm absolviert. „Wir sind stolz darauf, dass es über die gesamte Zeit keinerlei negative Kritik gab und die Teilnehmer die Veranstaltung weiterempfehlen.“

Dies gelte auch für ihn, bestätigt Sven Körting. „Ich habe in meinem Berufsleben zahlreiche Fortbildungen besucht. Bei diesem Training ist das Geld wirklich sinnvoll eingesetzt.“ Von der Haspa-Direkt haben bereits 15 Mitarbeiter, meistens Teamleiter aus dem Service-Center, das Führungskräftetraining besucht. Körtings Gruppe war heterogen. Die Teilnehmer kamen aus der Gesundheitsbranche, Logistik, Gastronomiesoftware, waren Kaufleute, Naturwissenschaftler, Ingenieure und Ergotherapeuten. „Die Arbeit war gerade dadurch befruchtend. Auch deshalb wollen wir uns weiterhin treffen“, sagt Körting.

Nächstes Training: 3. Februar. www.hkbis.de