Der Hamburger Senat hat den Weg für eine staatliche Bürgschaft für den angeschlagenen Schifffahrtskonzern Hapag-Lloyd geebnet.

Hamburg. Die Regierung billigte Kapitalmaßnahmen der Eigentümer - zu denen die Stadt gehört - zugunsten der Reederei von insgesamt 923 Millionen Euro, wie Finanzsenator Michael Freytag (CDU) mitteilte. Damit steigt das Engagement um 173 Millionen Euro gegenüber den bisherigen Planungen. "Wir wollen damit dem Bund signalisieren, dass wir voll hinter Hapag-Lloyd stehen", sagte der Sprecher der Finanzbehörde, Daniel Stricker, dem Abendblatt.

Das zusätzliche Engagement habe nichts mit neuen Problemen bei der Reederei zu tun. Mit den finanziellen Hilfen der Eigentümer sei die Voraussetzung für staatsverbürgte Kredite über 1,2 Milliarden Euro für Hapag-Lloyd geschaffen, hieß es. Die Bürgschaften sollen jeweils zur Hälfte vom Land und vom Bund getragen werden. Der Haushaltsausschuss des Bundes soll darüber am 4. September beraten.

Die Hilfen der Eigner bestehen aus Barkapital, dem Kauf des Hapag-Lloyd-Anteils am Containerterminal Altenwerder und der Umwandlung von bereits gewährten Krediten in Eigenkapital. Den Hamburger Anteil an den Eigenkapitalmaßnahmen bezifferte Freytag auf 142 Millionen Euro in diesem Jahr und 25 Millionen Euro im Jahr 2011. Die Umwandlung von Krediten in Eigenkapital zur Verbesserung der Bilanzstruktur von Hapag-Lloyd belastet die Eigner TUI mit 153 Millionen Euro und das Konsortium Albert Ballin mit 200 Millionen Euro.

Über die genaue Verteilung der Lasten werde im Konsortium noch geredet, sagte Freytag. Zu Albert Ballin gehören neben der Stadt die HSH Nordbank, HanseMerkur, Signal Iduna, die Privatbank M.M.Warburg und der Unternehmer Klaus-Michael Kühne.