Als im vergangenen November Donald Trump überraschend zum US-Präsidenten gewählt wurde, reagierten die Börsen - insbesondere in den Vereinigten Staaten - geradezu euphorisch. Inzwischen ist die Stimmung etwas verhaltener, aber immer noch zuversichtlich. Doch die Zweifel wachsen.

Die Aussicht auf einen wirtschaftsfreundlichen Kurs der neuen US-Administration, die Hoffnung auf Steuersenkungen und ein milliardenschweres Infrastrukturprogramm ließen den Dow Jones-Index in den Vereinigten Staaten ab dem Wahltermin im letzten Jahr zunächst in die Höhe schnellen und von Rekord zu Rekord eilen. Anfang März 2017 erreichte der wichtigste US-Aktienindex mit über 21.000 Punkten ein historisches Hoch. An den Börsen außerhalb der USA war die Euphorie - unter anderem aus Angst vor neuem amerikanischem Protektionismus - zwar nicht ganz so ausgeprägt. Aber auch hier zeigte das Kursbarometer vielerorts nach oben. Der DAX übersprang immerhin Ende Februar die 12.000-Punkte-Marke" und pendelt seither auf hohem Niveau um diesen Wert.

Mehr Vorsicht - politische Faktoren verunsichern

Dennoch ist die Stimmung inzwischen etwas vorsichtiger geworden. Die Höhenflüge scheinen erst einmal gestoppt, dabei mag auch manche Übertreibung korrigiert worden sein. Mit dem krachenden Scheitern von Trumps Gesundheitsreform sind in den USA die (übertriebenen) Erwartungen an ein "Wirtschaftswunder" unter dem neuen US-Präsidenten einer gewissen Ernüchterung gewichen. Und nach dem erratischen Kurs der amerikanischen Regierung in den ersten Wochen fragen sich viele Beobachter, wie es wohl weitergehen mag. Die Unsicherheit ist zuletzt auch durch politische Ereignisse wieder stärker gewachsen. Die erneute Verschärfung des Syrien-Konfliktes, das Säbelrasseln Nordkoreas, die Präsidentschafts- bzw. Parlamentswahlen in Frankreich und Großbritannien und die anhaltende EU-Krise sind nur einige Faktoren der Verunsicherung.

Positive Erwartungen an die Weltkonjunktur

Die politisch unklare bis heikle Lage geht dabei mit einer insgesamt guten wirtschaftlichen Entwicklung und positiven ökonomischen Erwartungen einher. Die gute Konjunktur in den USA, die in gewisser Weise als Motor für die Weltwirtschaft fungiert, hat sich - ob mit oder ohne Trump - verfestigt, die weiteren Aussichten stehen nicht schlecht. Auch in der lange kriselnden Euro-Zone mehrten sich zuletzt die Zeichen, dass es nach Jahren der Stagnation wieder aufwärts gehen könnte. Das gilt auch für die übrige Weltwirtschaft. Der IWF erwartet für dieses Jahr ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,5 Prozent, für 2018 sogar von 3,6 Prozent. Im letzten Jahr waren "nur" 3,1 Prozent Plus gemessen worden. Auch hierin wird eine gewisse Dynamik ersichtlich. Weiteres aktuelles Finanzmarktwissen lässt sich auch auf dem Portal „Markt & Meinung“ der Deutschen Bank finden.

Positiv gestimmte Einkaufsmanager

Am deutlichsten spiegelt sich der "Aufbruch" in den Einkaufsmanagerindizes rund um den Globus wider. Die Indizes gelten seit jeher als Frühindikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung, die bereits "ausschlagen", noch ehe Trends in harten Daten messbar sind. Danach darf man durchaus hoffnungsvoll sein. Im verarbeitenden Gewerbe erreichte der globale Einkaufsmanagerindex im März mit 53 Punkten den höchsten Wert seit fast sechs Jahren. Die relevanten Einkaufsmanagerindizes in den USA bewegen sich sogar noch auf einem höheren Niveau, auch in der Eurozone sind die Einkaufsmanager überwiegend hoffnungsvoll.

Luft nach oben wird dünner

Vor diesem Hintergrund stehen die Zeichen an sich nicht schlecht, dass es bei den Aktien weiter aufwärts gehen könnte. Allerdings sollte dabei berücksichtigt werden, dass viel "berechtigter" Optimismus bei den Kursen in den letzten Monaten bereits vorweggenommen wurde. Die "Luft nach oben" ist zweifellos dünner geworden und es muss sich erst noch erweisen, ob die positiven Erwartungen durch die Fakten auch begründet werden. Dies ist nicht unwahrscheinlich, aber keineswegs sicher. Eine schwer einschätzbare Größe bleiben die politischen Risiken und ihre Auswirkungen. Insgesamt ist die Weltlage zuletzt nicht berechenbarer geworden. Die Gefahr von Rückschlägen an den Börsen besteht.

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