Pflanzen hat Dörthe von Schassen schon immer geliebt. Im Garten ihres blau-weiß gestrichenen Hauses im Alten Land blühen historische Rosen und leuchtend roter Mohn. "Schon als kleines Mädchen habe ich mit großer Begeisterung geharkt und Blumen gegossen", sagt die heute 48-Jährige.

Vor gut drei Jahren war die gelernte Kinderkrankenschwester und Lehrerin für Krankenpflege allerdings gezwungen, aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen. Da verlor von Schassen nämlich ihre Arbeit im Außendienst eines großen Pharmaunternehmens. "Von einem Moment auf den anderen musste ich mich neu erfinden", sagt sie.

Kurz entschlossen pachtete die passionierte Hobbygärtnerin einen halben Hektar Ackerfläche und begann, alte und fast vergessene Gemüsesorten anzubauen. Nun zieht sie an der Este Rüben wie das Ulmer Ochsenhorn, aromatische Bete-Sorten wie die Ägyptische Plattrunde oder einen besonders scharfen Rettich namens Dresdener Grau-Gelber Mai. Ihre Kunden sind Spitzenköche aus Hamburg und Umgebung, die den intensiven Geschmack der alten Sorten zu schätzen wissen.

Favorit in der Familie von Schassen sind die Goldbälle, eine runde, gelbe und sehr süße Rübensorte. "Die schneide ich einfach in Scheiben und schwenke sie in der Pfanne wie Bratkartoffeln." Das überzeugt selbst von Schassens 13-jährigen Sohn, der sonst eher auf Burger von McDonald's steht.