Für Lebensmittelkonzerne ist der Süßstoff Stevia ein Wundermittel. Danone führt ihn nun als erstes Unternehmen in Europa ein. Gerade hat der Lebensmittelkonzern angekündigt, im Juni in Frankreich einen neuen Fruchtjoghurt auf den Markt zu bringen. Der Joghurt soll vor allem mit der aus Südamerika stammenden Stevia gesüßt werden.

Frankreich hatte im Dezember als erstes EU-Land die Verwendung des Süßkrautes erlaubt. In der Schweiz, den USA und Australien ist es seit Kurzem erlaubt. In der EU wird nach dem positiven Bescheid der EU-Lebensmittelbehörde damit in den kommenden Monaten gerechnet. Weil der Süßstoff einen Nachgeschmack von Lakritze habe, werden dem neuen Fruchtjoghurt aber 2,5 Prozent Rohrzucker beigemischt. Während Stevia in ihrer Heimat seit Jahrhunderten zum Süßen dient, wurde sie außerhalb Südamerikas erst vor einigen Jahrzehnten eingeführt. Vom Verdacht, dass Stevia Krebserkrankungen begünstige, wurde der Süßstoff inzwischen freigesprochen.

Ein Tierversuch hatte nämlich gezeigt, dass hohe Mengen des pflanzlichen Süßstoffs Tumore auslösen könnten. Die Studie wies jedoch zwei Mängel auf. "Die eingesetzten Mengen von Steviosid waren stark überhöht", erklärte Anne Brockhoff vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung auf "Focus online". Außerdem wurde die Studie von Firmen finanziert, die Konkurrenzprodukte herstellen.