Österreicher Benko übernimmt die drei Nobelkaufhäuser – auch das Alsterhaus in Hamburg

Wien/Hamburg. Karstadt-Eigentümer René Benko und sein israelischer Partner Beny Steinmetz gehen künftig getrennte Wege. Benkos Gesellschaft Signa übernehme die Immobilien der drei Nobelhäuser, das Alsterhaus in Hamburg, das KaDeWe in Berlin und das Oberpollinger in München, sagte ein Signa-Sprecher. Dem österreichischen Investor gehörten künftig auch die Karstadt-Immobilien in der Stuttgarter Fußgängerzone und am Berliner Kurfürstendamm. Der Diamantenhändler Steinmetz erhalte im Gegenzug die 20 klassischen Karstadt-Immobilien in verschiedenen deutschen Städten, die bislang im Besitz einer gemeinsamen Holding waren. Diese 20 Häuser wolle Benko langfristig mieten, hieß es weiter.

Benko hatte das Warenhaus-Geschäft des Traditionskonzerns im vergangenen August zum symbolischen Preis von einem Euro von dem Milliardär Nicolas Berggruen übernommen. Auch die Luxus- und Sporthäuser hatte Benko vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Er hatte Karstadt eine Rosskur verordnet: Den Mitarbeitern stehen Einschnitte bevor, Arbeitsplätze stehen auf der Kippe, sechs Standorte sollen geschlossen werden – darunter die Filiale in Hamburg-Billstedt und das Haus in Stuttgart.

Die angeschlagenen Warenhäuser sind auch unter Benko bislang nicht in Schwung gekommen und verzeichneten im November und Dezember einen Umsatzrückgang von rund sechs Prozent. Auch die Umsätze in den Premium-Häusern sanken. KaDeWe, Oberpollinger und Alsterhaus verbuchten im Geschäftsjahr 2012/13 einen Umsatzrückgang auf 336,7 (Vorjahr: 342,7) Millionen Euro. Immerhin arbeiteten die Häuser wieder profitabel – ein Gewinn von 4,7 Millionen Euro stand in den Büchern, im Vorjahr war es noch ein Verlust von 7,6 Millionen Euro.