Tankstellen in Elmshorn im bundesweiten Vergleich besonders günstig

Elmshorn. Das hat Markus Christoph in seinen 18 Jahren als Tankstellenpächter lange nicht mehr erlebt. Seine Kunden stehen mit einem Lächeln bei ihm an der Kasse. Der Grund sind die niedrigen Spritpreise. So hatte der Dieselpreis am Mittwoch erstmals seit März 2009 die Marke von einem Euro unterboten. Im schleswig-holsteinischen Elmshorn (Kreis Pinneberg) lag er für einige Zeit bei 99,9 Cent.

Im bundesweiten Durchschnitt ist der Dieselpreis mit 1,115 Euro je Liter noch ein ganzes Stück von der Ein-Euro-Marke entfernt. Warum gerade Elmshorn die Spitze der Niedrigpreise bildet? Christoph sieht den Grund dafür in der großen Konkurrenz: „Der Druck ist groß. Auf 50.000 Einwohner kommen hier zwölf Tankstellen.“ Auch am Donnerstag konnten Autofahrer an seiner Nordoel-Filiale an der Hamburger Straße wieder günstig tanken.

Die Benzinpreise standen während der Mittagszeit auf 101,9 Cent für einen Liter Diesel, 119,9 Cent für Super. Die der Konkurrenz lagen dicht auf. Die Preise an einzelnen Stationen schwanken, abhängig von Tageszeit, Wochentag und Region. „Sobald der Erste auf 99,9 Cent runtergeht, ziehen die anderen nach“, sagt Christoph, dessen Familie schon seit Generationen Tankstellen betreibt. An seiner Marge ändert sich durch die Tiefpreise allerdings nichts. „Die Provision hat sich seit Jahrzehnten trotz steigender Kosten nicht geändert“, sagt er. Dennoch kann Christoph derzeit seinen Umsatz steigern. „Die Leute tanken nicht mehr für fünf oder 20 Euro, sondern für 50 Euro.“ Nordoel ist ein konzernunabhängiger Mineralölvertrieb aus Lübeck. Die 50 freien Tankstellen liegen vornehmlich in Schleswig-Holstein.

Die Kunden tanken wieder für 50 Euro statt lediglich für 20 Euro

Laut ADAC ist der Sprit zwischen abends 18 und 20 Uhr besonders billig, unabhängig davon, ob wochentags oder am Wochenende. Nachts sind Benzin und Diesel am teuersten, vom frühen Morgen an sinken die Preise dann kontinuierlich.

Der günstige Kraftstoff mag den einen oder anderen Autofahrer zum Hamstern verleiten. Doch für die Lagerung gibt es Vorschriften, sagt Carsten-Michael Pix vom Deutschen Feuerwehrverband. Demnach dürfen in Kleingaragen, die eine Größe von bis zu 100 Quadratmetern haben, maximal 20 Liter Benzin gebunkert werden und bis zu 200 Liter Diesel, da dieser schwerer entzündlich ist als Benzin. Beides gehört in bruchsichere und dichte Behälter, „am besten in eindeutig erkennbare und beschriftete Kraftstoffkanister“. In größeren Garagen sei das Lagern von Sprit verboten. In Wohnräumen dürften nur kleine Mengen brennbarer Flüssigkeiten wie Reinigungsbenzin oder Spiritus für den Hausgebrauch aufbewahrt werden.