Frankfurt. Der Abwärtstrend bei den Zinsen auf Lebens- und Rentenversicherungen hält an. Deutschlands zweitgrößter Lebensversicherer R+V senkt die Überschussbeteiligung für das kommende Jahr auf 3,2 von 3,4 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Einschließlich des am Ende der Laufzeit fälligen Schlussüberschusses und der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven fällt der Rückgang der Gesamtverzinsung auf 3,8 (2014: 3,9) Prozent etwas geringer aus. Die Lebensversicherer leiden unter den niedrigen Zinsen auf sichere Anlagen wie Staatsanleihen, aus denen ihr Portfolio zum größten Teil besteht.

Die Nürnberger Lebensversicherung zahlt 2015 auf klassische Policen nur noch eine Überschussbeteiligung von 3,5 (3,75) Prozent. Die Gesamtverzinsung liegt bei 4,0 Prozent. Die Nürnberger bietet schon seit 1995 auch eine Rentenversicherung, die einen geringeren Garantiezins bietet und 30 Prozent des Kapitals in Aktien anlegt. Sie verspricht für 2015 eine Gesamtverzinsung von 6,8 (7,6) Prozent. Die Finanzaufsicht BaFin drängt die Lebensversicherer zu einer Abkehr von lebenslangen Garantien, die zu erfüllen angesichts der niedrigen Zinsen immer schwieriger ist. Der größte öffentliche Lebensversicherer, die Münchner Bayern-Versicherung, hält ihre Überschussbeteiligung mit 3,0 Prozent und die Gesamtverzinsung mit 3,6 Prozent 2015 zumindest stabil. Sie liegt damit allerdings am unteren Ende der Deklarationen. Die Rating-Agentur Assekurata rechnet im Branchenschnitt für das kommende Jahr mit einer Überschussbeteiligung von 3,25 Prozent nach 3,4 Prozent in diesem Jahr.

Die Beitragseinnahmen der Bayern-Versicherung seien trotzdem mit 2,80 (2013: 2,83) Milliarden Euro 2014 fast stabil geblieben, erklärte die Versicherungskammer. Sie verkauft ihre Policen vor allem über die Sparkassen und einige Genossenschaftsbanken.