Frankfurt. Der Reisekonzern TUI verhandelt mit Investoren über den Verkauf seiner Beteiligung an der Containerreederei Hapag-Lloyd. „Wir arbeiten an einer sinnvollen, ertragreichen Lösung für den Ausstieg“, sagte TUI-Aufsichtsratschef Klaus Mangold der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Es gibt Interessenten, mit denen verhandeln wir im Moment, ohne jede Hektik, da keine finanzielle Notwendigkeit besteht, die Hapag-Lloyd schnell loszuschlagen“, sagte Mangold. Auch ein Börsengang sei eine Möglichkeit, „womöglich im zweiten Halbjahr 2015“. Hapag-Lloyd hatte zuletzt hingegen Zweifel geweckt, dass ein Börsengang 2015 erfolgen könnte.

TUI will sich schon länger bei Hapag-Lloyd zurückziehen. Derzeit hält der Reisekonzern noch 22 Prozent an der Reederei und bewertet den Anteil mit 467 Millionen Euro. Die Beteiligung soll aber bald schrumpfen. Nachdem die chilenische CSAV Anfang Dezember ihr Containergeschäft in Hapag-Lloyd eingebracht hat, soll bis Ende dieses Jahres eine Kapitalerhöhung von 370 Millionen Euro folgen. Diese soll CSAV zu 70 Prozent zeichnen, sodass der Anteil der Chilenen an Hapag-Lloyd auf 34 Prozent von 30 Prozent klettert. TUI will keine neuen Anteile zeichnen, die Beteiligung des Konzerns wird dadurch auf 13,9 Prozent sinken. Hapag-Lloyd hat mit einem Börsengang keine Eile. Zunächst haben die Integration des Containergeschäfts von CSAV und die Senkung der Kosten Vorrang, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen. Es sei schwierig vorherzusagen, wann ein Börsengang möglich sein werde.