Wolfsburg. Volkswagen steuert dieses Jahr trotz konjunkturellen Gegenwinds auf einen Rekordgewinn zu. Obwohl die Hauptmarke VW unter hohen Kosten ächzt und sich der europäische Markt nur langsam erholt, ist Europas größter Autohersteller auf Kurs, die Bestmarke des Vorjahres von 11,7 Milliarden Euro zu toppen. Nach neun Monaten lag der Betriebsgewinn mit 9,4 Milliarden Euro in Schlagdistanz. NordLB-Analyst Frank Schwope: „Volkswagen wird in diesem Jahr mit einem Rekordgewinn glänzen.“ Er rechnet, wie sein Kollege Arndt Ellinghorst vom Analysehaus ISI, mit einem operativen Gewinn von mehr als zwölf Milliarden Euro. Der Vorstand schließt hingegen wegen Folgen der Ukraine-Krise einen Rückgang nicht aus.

Im Sommerquartal holte VW merklich Schwung. Neben den traditionellen Renditebringern Audi und Porsche sorgten die tschechische Tochter Skoda sowie gute Geschäfte in China für kräftigen Schub. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im dritten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahresquartal um gut 16 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro, teilten die Wolfsburger mit. Der Konzernumsatz legte zwischen Juli und Ende September um vier Prozent auf 48,9 Milliarden Euro zu. „Wir haben uns im bisherigen Jahresverlauf ordentlich entwickelt“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn. Von seinem im Sommer eingeschlagenen milliardenschweren Sparkurs weicht er aber nicht ab. Man müsse weiter intensiv an einer Basis arbeiten, um „die großen technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Automobilindustrie zu stemmen. Dazu zählen die Entwicklung abgasärmerer Antriebe und die Digitalisierung des Autos.